EMPIRE DROWNS

Die Dänen sind einer Mischung aus Doom-Death und Gothic-Rock verschrieben. Die Songs ihres Debüts „Nothing“ lassen eine gedrückte, düstere Stimmung entstehen. EMPIRE DROWNS sind exakt darauf aus.

Aufgrund der Tatsache, dass die Einstands-EP „Bridges“ aus dem Jahr 2013 datiert, war Gitarrist Thomas Birk (Urkraft) im Gespräch zunächst gebeten, die Motivationslage und Hintergründe der unerwarteten Rückkehr der Gruppe und Veröffentlichung ihres ersten Albums zu verraten: „Wenn man auf Bands wie Paradise Lost, Anathema und My Dying Bride steht, wird man unsere Band interessant finden. Wir verfolgen keine abgestimmte Philosophie, streben jedoch einen musikalischen Output an, der einen dunklen, atmosphärischen Vibe einfängt. Es ist schon ziemlich lange her, dass wir etwas Neues veröffentlicht haben. Nach der Veröffentlichung von „Bridges“ hat die Band eine Pause eingelegt. Oder um ehrlich zu sein: wir haben uns aufgelöst. Zu dieser Zeit hatten einige der Mitglieder entweder das Interesse an dieser Art von Musik verloren oder waren zu sehr mit anderen Projekten, ihren Familien und Jobs beschäftigt. Keiner von uns hatte zu dieser Zeit ein starkes Engagement für EMPIRE DROWNS und so geriet die Band in Vergessenheit. Kurz bevor wir den Stecker zogen, nahmen wir noch ein Vier-Song-Demo auf, das Zeugnis davon ablegte, welchen musikalischen Weg EMPIRE DROWNS eingeschlagen hatten. Zufälligerweise wurde es der Ausgangspunkt für das erste Album. Während des Covid-Lockdowns fand Michael (Gesang) das Demo, entstaubte es und probierte es aus. Dann rief er mich an, erzählte mir, dass er vorhatte, das Demo zu veröffentlichen und bat mich, ein paar Soli einzuspielen, um die Songs zu vervollständigen. Ich bestand darauf, alle Gitarren neu zu machen. Von da an wuchs das Projekt langsam heran. Michael hat den Gesang überarbeitet und einen guten Freund, Anders Ro, gebeten, ein paar Tasten hinzuzufügen. Am Ende verwendeten wir die Schlagzeug-Spuren des Demos, die Kim eingespielt hatte, und baten den Produzenten Marco Angioni, das Ganze abzumischen. Die Bass-Gitarre musste ebenfalls überarbeitet werden. Weil unser früherer Bassist beschäftigt war, übernahm Marco den Bass. Summa summarum ist „Nothing“ zu einem großen Teil ein Remake von Songs des Demos, das seit fast zehn Jahren in der Schublade lag. Wie bei einer guten Flasche Wein führt das Altern manchmal zu einem besseren Ergebnis. Manchmal aber auch nicht. Wir überlassen es den Hörern, das zu beurteilen.“

Ob von den Dänen künftig mehr zu erwarten ist, wird sich zeigen: „EMPIRE DROWNS ist in der jetzigen Form eher ein musikalisches Projekt denn eine klassische Band“, sagt Thomas. „Ich habe keine Ahnung, wohin uns die Veröffentlichung führt. Michael ist der Anchorman, der die Fäden zieht. Auf „Nothing“ wollten wir eine härtere Herangehensweise als bei früheren Veröffentlichungen. Dank der Beteiligung von Marco Angioni ist es uns gelungen, etwas einzufangen, das dem Klang dieses Genres von den frühen Neunzigern nahekommt. Wir wollten, dass die Platte eine Vielfalt von Songs präsentiert, die alle ihre eigene Identität aufweisen. Die Songs waren zu gut, um im Archiv zu bleiben, also haben wir Zeit damit verbracht, das Material zu polieren und einige Details hinzuzufügen. Wir hätten leicht mehr Zeit darauf verwenden können, aber dann wäre es wahrscheinlich nicht veröffentlicht worden.“ Auf den Gitarristen wirken die Stücke von EMPIRE DROWNS wie folgt: „Es fällt mir schwer, zu beschreiben, wie die Musik klingt. Ich denke, man muss sich zurücklehnen, die Augen schließen und zuhören. Für mich malt ein Song wie ,Anathesia‘ eine Landschaft mit schwarzen Wolken, die über einer kargen Landschaft hängen – mit verstreuten Siedlungen und Ruinen, die vom Verfall der Gesellschaft zeugen. ,Gone‘ klingt hingegen wie ein wütender Kriegsherr, der seinen Truppen im Angesicht des Untergangs Kampfgeist einflößt. Die Texte erzählen sicherlich eine andere Geschichte und auf jeden Hörer wirkt es anders. Bei EMPIRE DROWNS kommen wir alle aus sehr unterschiedlichen musikalischen Hintergründen und jeder drückt der Musik seinen Stempel auf. Ich hoffe, dass sich ein roter Faden durch die Musik zieht und dass die Songs einen unverwechselbaren Sound aufweisen, der einzigartig für EMPIRE DROWNS ist.“

Ob der Band das wirklich gelungen ist, vermag der Thomas jedoch nicht mit Sicherheit zu sagen: „Wir haben einen weiteren Meilenstein erreicht, aber es ist ein langer Prozess, einen einzigartigen Sound zu schaffen, den man sein Eigen nennen kann“, so der Musiker. „Wir lehnen uns stark an die Giganten der Vergangenheit an und haben keine Angst, das zuzugeben. Wenn jemand denkt, dass wir zu sehr nach anderen Bands klingen, ist das so, klingt aber hoffentlich dennoch cool. Als Musiker und Künstler sind wir ziemlich ehrgeizig, wenn es darum geht, einzigartige Musik zu schaffen. Wir verstehen die Musik als eine Art Konversation, die sich ständig weiterentwickelt und bei der jeder Input einen neuen Satz darstellt.“

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