THE NOUVE – Actually, Life Is Just A Metaphysical Exercise, Isn’t It?

Ruft man das bandcamp-Profil von THE NOUVE ab, steht dort unübersehbar „Embassy Of Self-Respect An Introspection Since 2002“ geschrieben. Nimmt man den Titel des neuesten Albums dazu – „Actually, Life Is Just A Metaphysical Exercise, Isn’t It?“ – wirkt das Ganze schon irgendwie verkopft und gekünstelt. Gleichzeitig ist man darauf eingestellt, dass es stark melancholisch, suchend, aufgeräumt und ruhig zugeht. Der Blick richtet sich schließlich nach innen. An anderer Stelle auf bandcamp hat Kreativkopf Robert Nouve die Umschreibungen „Depressive Pop“ und „Sour Soul Music“ vermerkt. Das passt gut. Abstrakt poppig ist das gebotene Klangspektrum allemal. Dennoch muss man sich den Zugang erarbeiten und willentlich suchen. Die Stücke von „Actually, Life Is Just A Metaphysical Exercise, Isn’t It?“ entschleunigen, fordern Zeit und Konzentration. Die bloßen Sounds schaffen die Stimmungen, die von den Feature-Gästen aufgegriffen und in Worte überführt werden. Mit dabei sind Ava Bonam, Alison David (Red Snapper), Craig Bethell (kollaborierte mit Mark van Hoen und dessen Projekt Locust) sowie Jerome Avril (Mary Goes Round). Fünf der zehn Stücke bleiben rein instrumental und laufen mit voller Absicht auch schon einmal als Störgeräusche aus. THE NOUVE sollen nicht nur düster-poppig, sondern partiell auch unbequem oder künstlerisch wertvoll klingen. Zum Einsatz kommen unter anderem TripHop, Electro, Synth-Flächen, Indie-Rock, Ambient und Kammermusik. „Actually, Life Is Just A Metaphysical Exercise, Isn’t It?“ besitzt keine einheitliche Wirkungsrichtung, transportiert aber eine Menge Schwermut und Ausweglosigkeit – mit abstrakt-poppigem Anstrich.

(Nouve)