KAONASHI

Es klingt nach Understatement, wenn KAONASHI ihr herausforderndes Treiben „bloß“ als Emo-Mathcore beschreiben. Da ist noch so viel mehr, etwa experimenteller Hardcore, Chaos, Post-Hardcore, MetalCore, und Djent/Progressive. Das bedeutet nichts anderes, als dass „Dear Lemon House, You Ruined Me: Senior Year“ eine spannende, kreativ herausragende Wundertüte ist.

„Wir sagen gemeinhin, dass wir Emo-Mathcore sind“, äußert Schlagzeuger Ryan. „Es ist nun einmal eine seltsame Mischung aus so vielen Elementen, die auch außerhalb von Emo und Mathcore liegen. Für mich persönlich ist Mathcore eher eine Idee oder ein musikalischer Ansatz als ein Genre. Ich denke, die Hörer verstehen das Label, sobald sie uns eine Chance geben.“ Anders, als man es vermutet, passiert bei KAONASHI aber nichts zufällig: „Erwartungen anderer beschäftigen uns nicht, weil wir uns bemühen, immer wir selbst zu sein“, so Ryan. „Wir kommen mit diesen Ideen und Songs, weil wir sie machen wollen. Wenn es den Leuten Spaß macht, ist es umso besser. Gleichzeitig schreiben wir aber auch Teile, die dafür gedacht sind, live erlebt zu werden – etwa ein Riff, das darauf abstellt, dass die Menge mitsingt, oder Parts für Two-Stepping, Stage-Diving, was auch immer. Aber auch das tun wir, weil wir es wollen. Wir alle arbeiten extrem gut zusammen und hören so viel Verschiedenes, dass ich ehrlich gesagt glaube, dass das Schreiben dieser Platte sehr einfach und natürlich für uns war. Wir denken ständig über verrückte Dinge nach, die uns inspirieren. Im Studio die richtige Performance zu erwischen, war der schwierigste Teil.“

Der expressive Veränderungsdrang ist dabei integraler Teil der DNA der Band: „Wir werden immer eine neue Richtung einschlagen, jedes Mal, denn wir wollen immer alle überraschen und uns selbst beweisen, dass wir alles machen können, was wir uns vornehmen“, stellt der Schlagzeuger klar. „Beim Schreiben dieser Platte haben wir uns zum ersten Mal alle zusammengesetzt und sie gemeinsam geschrieben. Wir sind immer bereit, neue Ideen auszuprobieren und uns selbst zu fordern. Alle Ideen und Dinge sind gewollt, aber natürlich gibt es auch ein Element des Herausfindens und Fließenlassens.“ Auf der Seite der Rezipienten spiegelt sich das, doch die Wirkungsrichtung ist alles andere als eindeutig: „Es gibt ein Sprichwort, das ich sehr mag“, greift Ryan den Gedanken auf. „Es geht ungefähr so: „Wenn ein Autor ein Buch schreibt und 100 Leute es lesen, hat man 101 verschiedene Bücher.“

Es ist unvermeidlich, dass das passiert. Für uns ist es wichtig, dass jeder Hörer der Musik und den Texten seine eigene Bedeutung gibt.“ Für den KAONASHI-Schlagzeuger kann es gar nicht anders sein: „Wir gehen immer Risiken ein, denn wir sind eine sehr ambitionierte Band. Wir sind ein Haufen von Musikern, die es genießen, ganze Alben zu hören, und ich denke, es ist wichtig für uns, etwas beizutragen. Es liegt an den Zuhörern, einzutauchen und sich darauf einzulassen. Wir wollten ihnen die Möglichkeit geben, alles herauszufinden.“

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