8 KALACAS – Fronteras

Beim Kontakt mit den energiegeladenen 8 KALACAS bleibt nur eine Frage offen: weshalb tritt hier „nur“ eine siebenköpfige Gruppe an? Der Band-Name lautet doch auf „8 Schädel“?! Ansonsten ist der Ansatz der Kalifornier schnell verinnerlicht. Die Songs von „Fronteras“ bringen Protest und Party zusammen. Beides schließt sich nicht aus. Und der beschwingte, animierende Rahmen verleitet dazu, sich mit den Gedanken und Anklagen der Texte auseinander zu setzen. Die beiden Frontmänner Sr. Kalaca und Getse über herbe Gesellschaftskritik, propagieren Widerstand und wollen auch eine Revolution zum Besseren auf den Weg bringen. 8 KALACAS nehmen kein Blatt vor den Mund und sind hinsichtlich ihrer Botschaften klar. Verpackt ist das Ganze in einen mitreißenden, leidenschaftlichen Skacore. Das meint die Kombination von Ska, Hardcore, Punk und Metal, aber auch Folklore-Elemente im Sinne mexikanischer Mariachi- und Cumbia-Traditionen. Das Drittwerk der Gruppe ist in vielerlei Hinsicht vielschichtig, wobei es am Ende immer die nötige Zuspitzung und Verdichtung gibt. Die Bläserfraktion aus Trompete und Posaune prägt „Fronteras“ zu einem guten Teil. In den harten, besonders wütenden Passagen des Albums sind sie mitunter aber nur Beiwerk. 8 KALACAS präsentieren sich als geschickte Songwriter, die ihren lateinamerikanischen Wurzeln Respekt zollen, aber auch im Hier und Jetzt – in ihrem Fall Orange County – leben und einen zeitgemäßen, animierenden Sound-Clash servieren. Seit der Gründung der Gruppe im Jahr 2003 ist ihr Aktionsradius stetig angewachsen. Die rein spanischen Texte ändern daran nichts, weil die Dringlichkeit offenbar ist und man von der Energieleistung der Gruppe schlicht mitgerissen wird. „Fronteras“ repräsentiert Skacore in seiner besten Art und Weise.

(Atomic Fire)