MADMESS  – Rebirth

Von der bloßen Anzahl der Stücke darf man sich nicht täuschen lassen. „Rebirth“ bringt es mit seinen fünf Tracks zu einem vollwertigen Album. Spielzeiten jenseits der sieben Minuten sind bei MADMESS keine Ausnahme, sondern der Regelfall. Um ihre Rock-Karriere in Gang zu bringen, sind die Portugiesen eigens nach London umgezogen, wo sie unter anderem mit ihrer selbstbetitelten Einstands-EP im Jahr 2019 einen guten Start hinlegten. Das Debüt-Album erscheint Corona-Pandemie-bedingt später als geplant. Dafür trumpft das Trio umso größer auf. Gitarre, Bass und Schlagzeug reichen den Musiker vollkommen, um einen sich beständig verändernden und immens facettenreichen Sound zu kreieren. Das Songwriting ist einerseits durch ein untrügliches Gespür für fesselnde Spannungsbögen gekennzeichnet. Anderseits bleibt ausreichend Raum zum freigeistigen Schwelgen. Und einschlägige Kenntnis der Rock-Historie blinzelt auch allerorten durch. Psych- und Stoner-Rock haben es MADMESS insbesondere angetan. Von einer „Rebirth“ dieser Spielarten zu sprechen, würde zu weit greifen. Doch wer eine leidenschaftliche, mutige und belastbare Platte in dieser Richtung sucht, ist bei den in London lebenden Portugiesen genau richtig.

(Hassle/Cargo)