In der Regel bin ich überhaupt kein Freund der Vermischung von Black und Death Metal. Unabhängig davon, dass mir in dieser Sekunde keine Band einfällt, bei der das Experiment diese beiden doch sehr unterschiedlichen Genres zu verschmelzen gelungen wäre, beweisen auch A LIE NATION aus Finnland, dass Crossoverideen nicht immer originell und vor allem gelungen sein müssen. Eines vorweg: A LIE NATION sind weder schlechte Musiker, noch möchte ich dem Ansatz von Beginn an die Daseinsberechtigung absprechen. Aber, „Sociopathology“ ist ein Paradebeispiel für meine These. Das begründet sich wie folgt: 1. Allein eine kreischende Stimme und Gitarren mit wenig Bässen machen noch keinen Black Metal. 2. Unsägliche Grooves, die eher an Nu Metal erinnern, machen noch keinen Death Metal. Für sich genommen sind die Elemente auf diesem Album sicher noch nicht einmal schlecht. Nur, sie passen nicht zusammen und erfüllen vor allem nicht das Kriterium Black und/oder Death Metal zu sein. Auch, wenn „Sociopathology“ hier und dort dann doch noch ein bisschen Fahrt aufnimmt und in Gegenden vorstößt, die man Black Metal nennen könnte, mag ich meine These nicht revidieren. A LIE NATION versuchen schwedischen Melodeath (In Flames, Soilwork) mit Black Metal zu kreuzen. Das geht nicht nur allein wegen meiner oben aufgestellten These in die Hose, sondern einfach, weil die Songs hier nicht gut sind. Die BM-Komponente kommt über bloßen Standard nicht hinaus. Die Deathmetallomponente hingegen haben ungezählt viele andere Bands wesentlich besser gemacht. Zusammen entsteht dann etwas, was weder mitreißt, noch zumindest mich begeistert. Spätestens, wenn A LIE NATION dann klingen wie die satanische Variante von Clawfinger ist bei mir endgültig Schluss
(Inverse Records)