A PLACE TO BURY STRANGERS – See Through You

Verzerrung als Kunstform. Dafür ist Oliver Ackermann (Gesang und Gitarre) mehr als alles andere bekannt. Post-Punk, Fuzz- und Noise-Rock, Elektro/Industrial, Shoegaze, Psychedelia und eine schier grenzenlose Experimentierfreude, was Effekte und Distortion anbelangt – all das steckt das Betätigungsfeld von A PLACE TO BURY STRANGERS ab. Gekoppelt mit dem Primat reduzierten Inputs entstehen ein ums andere Mal skurrile bis grelle, jedoch auch interessierende Klangwelten ganz eigener Güte. Um Songwriting in einem herkömmlichen Verständnis geht es dabei auch auf dem sechsten Album nicht. Mit der „Hologram EP“ gab es zuletzt bereits einen Vorgeschmack, der erkennen ließ, dass die beiden Ceremony East Coast-Mitglieder John Fedowitz (Bass) und Sandra Fedowitz (Schlagzeug) dem Dreier-Line-up guttun und Oliver Ackermann kreativ beflügeln. Dass dieser mit Dedstrange zudem ein eigenes Label gegründet hat, zeigt auf, wie investiert der Musiker aus Brooklyn noch immer ist. „See Through You“ ist angesichts all dessen auch nicht nur zufällig wieder für so manche Eruption und Überraschung gut. Am unbequemen, lärmenden und widersprüchlichen Ansatz von A PLACE TO BURY STRANGERS ändert sich natürlich nichts. Für einen ordentlichen Adrenalin-Schub ist also abermals gesorgt.

(Dedstrange)