A VICIOUS END – The Hills Will Burn

Das Gesamtbild mag noch nicht ganz stimmig sein. Spannend fällt das erste Lebenszeichen der Gruppe aus der Bay Area dennoch aus. Beschäftigt man sich mit der Entstehungsgeschichte von „The Hills Will Burn“ ahnt man schnell, woran das liegt. Die Initiatoren des 2020 gestarteten Projekts A VICIOUS END leben in Kalifornien. Arbeitsteilig ist aber eine Vielzahl von Musikern aus etlichen Staaten involviert. Gearbeitet wird über Internet-Plattformen. Der Sänger residiert im russischen Sankt Petersburg, die Feature-Gäste in Großbritannien, der Ukraine und Peru. Mix und Mastering sind in Venezuela geschehen, während ein Brasilianer das Artwork entworfen hat. Im Kontext von A VICIOUS END kommt einiges zusammen, was nicht minder für den Sound gilt. Die Basis ist im MetalCore zu sehen, der um Thrash-, Groove- und NuMetal versetzt wird sowie Djent- und Prog-Ansätze erkennen lässt. Im Zusammenspiel formen die skizzierten Einflüsse einen heftigen, vielschichtigen und drückenden Modern-Heavy-Sound. Wichtig dabei ist es, dass die international besetzte Formation im Songwriting auf Variabilität und Zugänglichkeit achtet. Es geht den Musikern nicht allein um Komplexität und durchschlagende Wirkung. A VICIOUS END trauen sich zudem etwas. Das beginnt beim instrumentalen Intro, das zunächst irritiert und nicht so recht zum übrigen Album zu passen scheint. Der weibliche Gast-Gesang ist ebenfalls gewöhnungsbedürftig, funktioniert aber letztlich doch. Wenn die Gruppe am Ball bleibt und seine Ausrichtung noch weiter verfeinert, könnte hier in Zukunft einiges mehr gehen. „The Hills Will Burn“ bietet für den Moment viele spannende Ansätze, die weiterverfolgt werden können.

(Eigenrelease/aviciousend.net)