Wahnsinn. Ist es wirklich zehn Jahre her, dass mit „Partycrasher“ das bislang letzte Album von A WILHELM SCREAM erschienen ist? Ja, ist es. 2013 ist das gewesen, auf No Idea Records. Zumindest live haben die fünf Musiker aus New Bedford, Massachusetts kontinuierlich Flagge gezeigt. Mit „Lose Your Delusion“ gibt es nunmehr auch einen neuen Longplayer. Das sphärische Intro lässt kurz aufhorchen und innehalten. Die Band fordert Aufmerksamkeit ein und bekommt sie. In der Folge tun A WILHELM SCREAM dann das, wofür sie seit Jahren abgefeiert werden. Die Tracks zwischen melodischem Hardcore und Punk-Punk – früher hätte man wohl von Skate-Punk gesprochen – finden jeweils treffsicher den Weg in Richtung Hymne. Leidenschaft, Intensität und Vorwärtsdrang sind ausgeprägt. Die positive Grundhaltung der Musiker zum Leben und Band-Dasein ist es ebenso. Aufgrund der melodischen Aufladung aller Tracks, aber auch des treffsicheren Spielwitz, mit dem die Formation aus New Bedford unterwegs ist, überträgt sich der musikalisch transportierte Optimismus schnell auf die Hörer:innen. Das Quintett hat sein Comeback-Werk selbst im eigenen Studio aufgenommen. Vielleicht klingt „Lose Your Delusion“ deshalb noch einen Tick emotionaler und dichter. So oder so: wer animierende Smasher zwischen melodischem Hardcore und Punk-Rock sucht, ist bei A WILHELM SCREAM an der richtigen Adresse.
(Uncle M/Creator Destructor)