ABEST – Molten Husk

Heftig. Düster. Destruktiv. Fordernd. Anders. So lässt sich das neue Album von ABEST umreißen. Das Dreiergespann aus Göttingen hat für den Nachfolger von „Bonds Of Euphoria“ jegliche Scheuklappen und Konventionen über Bord geworfen und zelebriert einen Kraft zehrenden, unwirtlich klingenden Mix aus Blackened Hardcore, Noise, Mathrock, Sludge und Post-Metal. Die Grundhaltung des Dreiergespanns ist unruhig, nach vorne gehend und zerstörerisch. Downtempo-Momente sind zwar auch zu vernehmen, doch sie prägen „Molten Husk“ nicht. Der von ABEST gewählte Crossover wird grundsätzlich seit Jahren von vielen Gruppen bespielt. Die Leistung der drei Niedersachsen besteht darin, dem Post-Ansatz frische Impulse zu verleihen. Das gelingt, weil sich die Musiker gerade nicht auf die vielfach bemühten Lösungsmuster zurückziehen, sondern neue Wege suchen und experimentellen Mut an den Tag legen. „Molten Husk“ ist eine unbequeme Platte, die man sich erarbeiten muss. Doch das tut man bereitwillig und staunend, weil ABEST schnell in ihren Bann ziehen. Dass die Göttinger auf wiedererkennende Akzente fast gänzlich verzichten, ändert daran nichts. Die elf Tracks stellen schwer verdauliche Kost dar, die die Auseinandersetzung aber fraglos lohnt. Gast-Features von Denise (Tuliips), Lars (Sun Worship, Ultha) und Yannick (Farson) lockern das in jeder Hinsicht dichte, intensive und spannende „Molten Husk“ stimmig ab.

(Moment Of Collapse)