Manchmal spielt sich das Leben in allzu absurden Kontrasten ab. Während draußen der Frühsommer sein aus meiner Perspektive hässliches Haupt erhebt (zehn Grad mehr als vor ein paar Tagen plus subtropische Schwüle), weht es mir drinnen aus den heimischen Boxen finsterkalt entgegen. Schön zu sehen, dass OSMOSE PRODUCTIONS, seinerzeit auch nicht ganz unbeteiligt am Boom des Black Metal zu Beginne der 90er Jahre, als Label einer gewissen Linie treu geblieben sind. ABHOMINE sind so Black Metal, wie man nur Black Metal sein kann. Mit dem Sound auf „Demonize Destroy Delete“ ist man ganz nah am Geist der frühen Jahre. Die Produktion ist aus HiFi-Sicht unterirdisch. Klingt tatsächlich wie im eigenen Keller auf Kassette aufgenommen. Die verschiedenen „Gesänge“ sind dabei weit in den Vordergrund gemischt und bestechen durch eine gelungene Mischung aus Knurren, Bellen, Kreischen und Grunzen. Irgendwo im Hintergrund lärmt der Rest der Band vor sich hin und versucht nach Möglichkeitt alles so dissonant wie möglich zu gestalten. Definitiv eine Scheibe, die direkt den Fürsten der Hölle heraufbeschwört, oder aber mindestens für eine mittelschwere Depression plus Zahnschmerzen sorgt. Spaß beiseite: ABHOMINE sind so finster, wie man nur sein kann und wenn die Idee hinter Black Metal einst war, eine Antithese zu bilden, dann ist das hier durchweg gelungen. „Demonize Destroy Delete“ ist finster, dissonant, aharmonisch, kakophon, auf seine Art brutal und stets hässlich. Die fünf Songs sind dabei genau das Maß des Erträglichen. Mehr muss gar nicht sein. In jedem Fall ist dies hier die Antwort auf die Frage, warum BM-Fans die Musik von Dimmu Borgir als Pop titulieren.
(Osmose Productions)