AGONY ATLAS – Retrogression Part I: Egomania

AGONY ATLAS bestehen noch nicht lange. Die Beteiligten blicken allerdings auf einschlägige Erfahrungen mit anderen Modern-Heavy-Core-Acts zurück. In seiner neuen Band-Konstellation lässt das Quartett nichts anbrennen, sondern positioniert sich vom Fleck weg durchschlagend, wirkungsstark und professionell zeitgemäß. Das ist mal ein Einstand. Allenfalls die übersichtliche Spielzeit von elfeinhalb Minuten fällt mau aus. Daneben lassen die drei Tracks von „Retrogression Part I: Egomania“ nichts zu wünschen übrig, sofern man moderne Heavy-Core-Nummern mit elektronischer Unterstützung und Endzeit-Flair zu schätzen weiß. Thematisch geht es um die Gründe für den Untergang der Menschheit und der Vernichtung der durch sie ausgebeuteten Erde – so in dieser Richtung. Das Konzept passt denkbar gut zum mal brachial-wütenden, mal düster-epischen Schwelgen, das AGONY ATLAS auffahren. Frontfrau Liane Walter sorgt ein Stück weit für Differenzierung im Wettbewerb, auch wenn die Debütanten insgesamt nichts anbieten, was man nicht schon kennen würde. Für den Start ist das nicht schlimm, zumal die Koblenzer den Status-quo des Core-Kosmos energisch und songdienlich in Szene zu setzen wissen. Der noch stärkere Einsatz der elektronischen Akzente könnte dabei helfen, mehr Eigenständigkeit herauszuarbeiten. Die nachdrückliche und gleichsam brachiale wie atmosphärische Mischung aus Core-Parts, MeloDeath und Djent-Anklängen ist aber schon auf „Retrogression Part I: Egomania“ hörenswert. Die weitere Entwicklung von AGONY ATLAS gilt es im Auge zu behalten.

(Eigenrelease/facebook.com/agonyatlas)