ALPHA WOLF

Vieles ist anders, als es auf den ersten Blick scheint. ALPHA WOLF scheinen Spaß daran zu haben, von Missverständnisse begleitet zu sein und diese dann positiv aufzulösen. Das beginnt bereits beim Band-Namen. Auf dem Drittwerk „Half Living Things“ betonen die Australier der Rap-Einschlag ihres NuMetalCore, was auch jenseits des Feature-Tracks von Ice-T klar erkennbar ist.

Das 2013 in Melbourne gegründete Quintett stellt mit seiner Namensgebung auf den Film „The Grey – Unter Wölfen“ ab, in dem Liam Neeson die Hauptrolle spielt. Weder geht es um männliche Überlegenheit noch die Rangfolge in der sozialen Nahrungskette. An den immer wieder aufkommenden Vorurteilen stören sich die Musiker nicht: „Weil es die Sache für uns durchaus unterhaltsam und lustig macht, lassen wir es einfach laufen“, erwidert Frontmann Lochie, der seit 2018 Teil der Gruppe ist. „Ich habe mich von Beginn an sicher gefühlt und zu keinem Zeitpunkt Zweifel daran, dass ich es nicht schaffen würde“, äußert er im Rückblick auf seine Startphase bei ALPHA WOLF. „Mit den Jungs war ich schon befreundet, bevor ich in die Band kam, also wusste ich, mit wem ich mich einlasse. Es war dann auch kein Problem, mich in die Dynamik der Band einzufügen. Weil sie meine alte Band Earthender unterstützt haben, wusste ich, dass sie mich wegen meiner Fähigkeiten als Sänger mochten. Beim Übergang hat alles gepasst. Alles lief natürlich und organisch ab. Die nervenaufreibende Sache war dann eher, die Herzen der Fans zu gewinnen. Doch auch das hat sofort gut funktioniert. Alle Fans, mit denen ich spreche, scheinen mich zu mögen.“

Der Wechsel zur damals in Australien bereits einschlägig bekannten Formation hat für Lochie wenig verändert: „Earthender sind eine Band auf lokaler Ebene gewesen, während ALPHA WOLF ungleich größer ist und größere Shows spielt. Auf den großen Bühnen herrscht eine andere Stimmung vor, was anfangs definitiv gewöhnungsbedürftig war. Doch letztlich tun wir live jedes Mal das Gleiche. Wir kennen uns und unsere Songs und performen sie so gut wie möglich.“ Nicht anderes will der Sänger, der sich voll und ganz in seinem Element fühlt: „Ich habe mich schon immer zu lauter Musik hingezogen gefühlt, die einem ins Gesicht schlägt“, bekräftigt der Australier. „Meine Mutter hat bei uns zu Hause immer Rock-Musik gespielt. Irgendwann fing ich mit dem Singen an. Wahrscheinlich, weil ich keine Instrumente gelernt habe und auch nicht gut darin war, mir irgendwelche anzueignen. Ich möchte, dass die Leute Spaß haben und sich beim Hören unserer Songs gut und überlebensgroß fühlen.“

Das gilt auch für ihn selbst, wobei das Ice-T-Feature auf „Half Living Things“ einen Kindheitstraum in Erfüllung gehen lässt. Zugleich wird dadurch der Fokus unmissverständlich darauf gerichtet, dass ALPHA WOLF mehr denn je auf Rap-Elemente setzen und diese stark betonen: „Es war schon irgendwie seltsam, dass sich alles, was mich interessierte, auf diese Weise überschneidet“, so Lochie, der mit der Musik von Ice-T aufwuchs und Fan seiner Serie „Law & Order: Special Victims Unit“ ist. Als er später zudem das Heavy-Projekt Body Count entdeckte, schloss sich der Kreis – beziehungsweise spätestens jetzt mit dem Feature-Track ,Sucks 2 Suck‘. Seitdem der Sänger die Core-Sparte für sich entdeckt hat, ist er all-in: „Ja, ich habe jede beliebige lokale Band abgefeiert und tue das nach wie vor“, bestätigt der Frontmann. „Wahrscheinlich sind die meisten von ihnen scheiße gewesen, aber es war das Coolste für mich, dass jemand in meinem Alter so etwas machen konnte.“ Seit Lochie selbst aktiv ist, hat seine Motivationslage nicht nachgelassen: „Es macht uns einfach viel Spaß, neue Demos aufzunehmen und neue Ideen zu entwickeln“, sagt er. „Wir lieben es, Musik zu machen, weil man vorab nie weiß, was dabei herauskommt. Dann ist es noch unser Ziel, sicherzustellen, dass unsere Veröffentlichungen so weit wie möglich verbreitet werden. Wir versuchen auch, unseren Markt kontinuierlich zu erweitern. Das tun wir etwa dadurch, dass wir an immer neuen Orten touren.“

Nachdem sie zunächst ihre Heimat erobert haben, nimmt man auch international sukzessive mehr Notiz von ALPHA WOLF: „Dank der Band habe ich schon viele tolle Dinge gesehen“, freut sich Lochie. „Wir bereisen die Welt und freunden uns überall mit Gleichgesinnten an. Nichts, was wir bislang gemacht haben, fühlt sich für uns unangenehm an. Bands sollten das tun, worin sie gut sind. So halten wir es wenigstens.“ Der NuMetalCore der Australier kommt auf dem Drittwerk „Half Living Things“ offener und weniger drückend. Dunkle Inhalte und Momente finden sich weiterhin, doch es gibt nicht ausschließlich düstere Gedanken und heftige Sounds: „Ohne das wären wir aber nicht dieselbe Band“, gibt der Frontmann zu bedenken. „Es ist einfach das, was uns anzieht. Privat hören wir uns alles Mögliche an, aber wir sind einfach besser darin, als Band diese Art von Musik zu spielen. Darüber denke ich aber nicht groß nach, weil ich sonst total durchdrehen würde. Ich kämpfe einfach um mein Leben und versuche, das nächste Album fertigzustellen.“

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