ALPHOENIX

Das aus Tokio stammende Quintett beweist, dass international konkurrenzfähiger Melo-Death Metal auch aus Fernost stammen kann. ALPHOENIX legen mit ,The Jester Bird‘ eine Single vor, die für das Drittwerk der Japaner Großes erwarten lässt. Bei dieser Band paart sich die Verinnerlichung der Spielart mit ausgewiesener Spielfreude und individuellem Vermögen. Im Line-Up stehen Musiker von Myproof, Sailing Before The Wind und Serenity In Murder.

„ALPHOENIX sind eine Band, die stark von den Melodic-Death Metal-Bands der 1990er Jahre wie In Flames, Arch Enemy oder Dark Tranquillity inspiriert ist“, bestätigt Shimpei Biljee, Gitarrist und Clean-Vocals, das Offensichtliche. „Aufgrund der Anwesenheit von Elementen moderner Melodic-Death-Gruppen wie Scar Symmetry und Disarmonia Mundi sowie Einflüssen aus der Zeit nach 2000, die an Bands wie Killswitch Engage oder Trivium erinnern, sprechen einige Hörer auch von MetalCore.“ Das stimmt, wobei die musikalischen Grenzen fließend verlaufen. Die Gruppe aus Tokio versteht sich darauf, mit spritzigen Tracks zu unterhalten. „Die japanische Musik-Szene erlebt mit dem Auftauchen vieler junger Bands in letzter Zeit einen Aufschwung, der einen neuen Energie-Zyklus schafft“, führt der Musiker zum Umfeld in der Heimat aus. „Außerdem erfreut sich die als „New School Hardcore“ bekannte Spielart, die dem MetalCore einst vorausging, wieder zunehmender Beliebtheit. Bands dieser Ausrichtung zollen Gruppen wie In Flames ebenfalls Respekt, weshalb die Situation für uns vielversprechend ist.“

Angesichts des spannungsgeladenen, hymnischen Vorgehens von ALPHOENIX wundert diese Aussage nicht: „Mein persönliches Interesse an dieser Musik ist während meiner Studienzeit durch das Hören von „Colony“ von In Flames geweckt worden“, erzählt Shimpei. „Ursprünglich mochte ich Power Metal wie Hammerfall. Als ich dann nach intensiverer Musik suchte, entdeckte ich dieses Meisterwerk.“ Für seine eigenen Aktivitäten hat sich der Gitarrist vor allem eins abgeschaut: „Flexibilität ist der Schlüssel. Die Mitglieder von ALPHOENIX sind unterschiedlich alt, haben alle einschlägige musikalische Karrieren hinter sich, sind aber weiterhin hungrig. Wir arbeiten mit einem offenen Geist, was zu unserer guten Band-Dynamik und besseren Ergebnissen führt.“

Die Zusammensetzung des einprägsamen Sounds des Quintetts befindet sich ebenso in Bewegung wie die Sicht darauf, welche Bands und Alben von den Japanern als besonders stilprägend wahrgenommen werden: „Es ist zu schwierig, sich festzulegen, weil es so viele Möglichkeiten gibt“, erwidert Shimpei. „Ich könnte jeden Tag andere Gruppen anführen. Wenn ich mich nach meiner heutigen Stimmung entscheiden muss, gehe ich für den Melodic-Death Metal mit „Pervertigo“ von Throne Of Chaos und MetalCore mit „Blacked Out“ von Now And On Earth.“ Im eigenen Schaffen suchen ALPHOENIX vor allem nach Balance:

„In unserem übermäßigen Stolz auf die Musik, die wir lieben, werden wir manchmal übermäßig exklusiv“, gibt der Gitarrist zu. „Das mag dann zwar die Tradition bewahren, führt aber unweigerlich zu Stagnation. Ohne Inklusivität gibt es keinen Raum für Entwicklung. Sind wir zu exklusiv unterwegs, werden wir uns dessen bewusst und öffnen die Türen wieder. Andersherum gilt Dasselbe. Haben wir das Gefühl, dass wir unsere Wurzeln vergessen, erinnern wir uns an die Meisterwerke der Vergangenheit, um uns an ihnen zu orientieren. Durch diesen Kreislauf von Lernen und Wachstum entwickeln wir uns beständig weiter. Ein perfektes Gleichgewicht gibt es nicht, aber wir streben es wenigstens an.“

www.alphoenix-band.com