ANNA SAGE – Selftitled

Die aus Paris stammenden ANNA SAGE sind nur ein weiteres Beispiel für die vitale, konkurrenzstarke Hardcore-Szene Frankreichs. Nach zwei MCDs legt die 2012 gegründete Gruppe ihren ersten Longplayer vor. Das Quartett kultiviert einen spannenden, intensiven Sound, der Mathrock mit Darkened sowie Post-Hardcore verbindet. Angesichts dieser Sound-Skizze dürfte ein Verweis auf Converge nicht überraschen. Dieser ist mit Blick auf das selbstbetitelte Album zwingend, weil auch stimmlich eine wahrnehmbare Nähe zu Jacob Bannon gegeben ist. ANNA SAGE interpretieren ihr Spiel aber breiter und arbeiten sich nicht allein durch die unterschiedlichen Interessen- und Schaffensphasen von Converge. Herausragend sind dabei die durchweg düstere Intensität und emotionale Spannung, die alle elf Tracks des Debüts aufweisen. Die Musiker bringen sich in ihre Songs voll und ganz ein. Das hört und spürt man, wenn man mit ANNA SAGE leidet oder – irgendwann unvermeidlich – seinen Aggressionen freien Lauf lässt. Die Franzosen verstehen sich gut darauf, ihre Hörer anzuteasern und deren innere Anspannung immer weiter zu steigern, bis man gemeinsam explodiert. Die selbstbetitelte Platte der Band aus Paris ist absolut kathartisch und in vielerlei Hinsicht heftig.

(Klonosphere/Season Of Mist)