ARRIVING HOME – Hunters & Collectors

Die qualitative Dichte im MetalCore-Segment ist beachtlich. Dabei ist es egal, ob man auf Europa, Nordamerika oder direkt global schaut. Das Gros der Bands und Veröffentlichungen ist inzwischen sowohl kompositorisch als auch spielerisch und von der Produktion her komplett professionell. Zur Wahrheit gehört ebenfalls, dass es für junge Gruppen gleichzeitig immer schwerer wird, sich zu differenzieren und mit eigenen Ideen für neue Impulse oder Aufmerksamkeit zu sorgen. Zum konkreten Fall: Die aus Düsseldorf stammenden ARRIVING HOME debütieren mit zehn Tracks, an denen es wenig auszusetzen gibt. Die früheren Mitglieder von Hopelezz und Traced By Enemies sind musikalisch mit dem MetalCore der 1990er und 2000er Jahre sozialisiert worden und führen dessen Tradition mit ihrer Gruppe fort. Ja klar, alles kommt modernisiert daher. Textlich wird ein zeitgemäßes Konzept zu den Auswirkungen von Social Media abgerissen. Die grundsätzliche Anlage der Stücke von „Hunters & Collectors“ als Hart-Zart-Nummern ist aber hinlänglich bekannt. ARRIVING HOME spielen kontraststark und dynamisch auf. Füllende Akzente wie Klavier/Keyboard und Sinn fürs Detail kommen hinzu. Die seit 2020 aktive Gruppe teilt brachial aus und nutzt die friedfertigen Moment nicht über Gebühr, so dass sie effektvoll wirken. Vor zwanzig Jahren wäre eine Platte wie dieses Debüt als frisch und modern aufgenommen worden. Anno 2024 fehlt es „Hunters & Collectors“ hingegen an Neuigkeits- und Überraschungswert. MetalCore-Diehards sind mit diesem Album natürlich gut bedient. Das hohe Qualitätsniveau der MetalCore-Sparte wird ARRIVING HOME zum Verhängnis.

(Easthaven)