AS EVERYTHING UNFOLDS – Within Each Lies The Other

Es passt vortrefflich, dass die debütierenden Briten unter anderem gemeinsam mit Dream State getourt sind. Zum Ansatz der Waliser bestehen offensichtliche Gemeinsamkeiten. Das beginnt bei der Post-Hardcore-Aufstellung. Beide Gruppen treten mit einer charismatischen Frontfrau an. Und dann ist da auch noch der Fokus auf Eingängigkeit, die umsichtig mit Härte kombiniert wird. AS EVERYTHING UNFOLDS scheuen sich weder, heftig auszuteilen, noch vorbehaltlos emotional und bisweilen auch poppig in Erscheinung zu treten. Die guten Ansätze der 2018er MCD „Closure“ haben die sechs Briten, die mit einem festen Keyboarder unterwegs sind, schlüssig und effektvoll weiterentwickelt. In den düster-rockigen Passagen denkt man manchmal sogar an The Gathering. Über die elf Tracks von „Within Each Lies The Other“ hinweg erfolgt dabei vor allem eins: schonungslose Gefühlsverarbeitung, die konsequent zu Ende geführt wird. Kein Wunder, das AS EVERYTHING UNFOLDS mal introvertiert und suchend agieren, mal Himmel hoch jauchzen und an anderer Stelle ihre Verzweiflung in die Welt hinausschreien oder sich rabiat abreagieren. Das verbindende Songwriting schafft den Rahmen, der Nachvollziehbarkeit ermöglicht und ein stimmiges Gesamtbild formt. Live ist die Gruppe aus High Wycombe vor der Pandemie auch mit ADEPT und Our Hollow, Our Home unterwegs gewesen. Obwohl es auf dem Debüt des Sextetts durchaus rockig zugeht, ist der Post-Hardcore doch die Spielart, die den Musikern am nächsten steht.

(Long Branch/SPV)