AS I LAY DYING – Through Storms Ahead

Disclaimer: Der Review-Text ist entstanden, bevor sich das Line-Up kürzlich auf Frontmann Tim reduziert hat. Auf die musikalische Bewertung schlagen die jüngsten Entwicklungen nicht durch.

An AS I LAY DYING führt im Metalcore-Segment nach wie vor kein Weg vorbei. Ihr Trademark-Sound ist unverkennbar. Die Beschäftigung mit dem achten Longplayer der Kalifornier führt in dieser Frage schnell zur erwarteten Gewissheit. Wie sollte es auch anders sein, wenn man einen solch markanten Frontmann wie Tim Lambesis in den eigenen Reihen stehen hat und Gitarrist Phil Sgrosso Ausgangspunkt und Garant des präzisen, ereignisreichen Songwriting ist? „Through Storms Ahead“ erscheint ein Jahr später als zunächst angekündigt, entschädigt die längere Wartezeit aber sofort. Einige Singles hat es zuletzt ja bereits gegeben. Doch der Reihe nach. Nach der Reunion und der 2019er Comeback-Platte „Shaped By Fire“ ist bei AS I LAY DYING einiges passiert. Frühere Mitstreiter haben sich aus dem Line-Up verabschiedet und suggeriert, dass hinter den Kulissen der Gruppe und im weiteren zwischenmenschlichen Umgang nicht alles Eitel Sonnenschein ist. Gesellschaftlich gilt Tim Lambesis nach dem Verbüßen seiner Haftstrafe als rehabilitiert. Doch lässt sich die Kunst so einfach vom Menschen trennen? Diese schwierige Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Fest steht, dass nunmehr Bassist Ryan Neff (Miss I May), Schlagzeuger Nick Pierce (Unearth) und Gitarrist Ken Susi (Unearth) mit von der Partie sind und dabei mithelfen, den Frontmann optimal in Szene zu setzen. So verspielt und frisch wie auf „Through Storms Ahead“ hat man AS I LAY DYING schon lange nicht mehr gehört. Die kalifornische Band findet mit ihrem neuen Line-Up zurück zu alter Stärke. Die Definition von melodisch-brachialem MetalCore? AS I LAY DYING! Der stilprägende Trademark-Sound des Quintetts wird maximal ins Schaufenster gestellt. Das Genre mag überlaufen und in den Augen vieler Leute überspielt sein. Doch hört man „Through Storms Ahead“, lässt sich diese Sichtweise nicht bestätigen. Hier geht einiges!

(Napalm)