ATOLL – Prepuce

Die Band aus Phoenix wird von der Extreme Management Group betreut, die unter anderem auch für Suffocation, Cattle Decapitation, Atheist und Internal Bleeding arbeitet. ATOLL befinden sich damit in illustrer Gesellschaft. Das seit 2014 bestehende Quintett mag noch nicht ganz so bekannt wie die genannten Kollegen sein, doch kreativ und qualitativ bewegt man sich ebenfalls auf Augenhöhe. Nach „The Gathering Swarm“ (2016), „Fallout Frenzy“ (2017) und „Zoopocolypse“ (2019) markiert „Prepuce“ sowohl den Unique Leader-Einstand der Gruppe als auch den vierten Longplayer. Die sechs ausladenden und schwergewichtigen Tracks folgen dem Ansatz, auf dem aufzubauen, was man bereits erfolgreich etabliert hat. ATOLL gehen beinhart und ansprechend variabel durch ihr Material. Mark erweichende Breakdowns, brachiale Slam-Parts, Pig-Squeals und Growls, Tempo-Attacken, tolle, melodische Riffs und niederwalzende Brutalität: „Prepuce“ weist all die Zutaten auf, die Genre-Fans erwarten und schätzen. Die besondere Leistung des Quintetts aus Phoenix, Arizona besteht darin, eine überzeugende, ausgewogene Balance aus Technik und Bauchsteuerung zu setzen. Dass es ATOLL auch um den Spaß an der Sache geht und sie sich selbst nicht zu ernst nehmen, zeigen die genutzten Samples, die neben den Texten offensichtlichster Ausdruck des lässigen Augenzwinkerns sind, dass sich die Musiker trotz ihrer Brutal-Slam-Death-Positionierung bewahrt haben. Ausgehend vom starken Songwriting und der stimmigen Dosierung avanciert „Prepuce“ schnell zu einem richtig guten Spielart-Release. Kein Wunder, dass Unique Leader zugegriffen hat.

(Unique Leader)