BAS ROTTEN – Surge

Es gibt Platten, auf die man sofort flasht. „Surge“ ist so eine. Es handelt sich um das Debüt einer portugiesischen Band, die seit 2016 aktiv ist und seither viel getourt ist. Das Quintett hat sich mit der Fertigstellung seines ersten Longplayers Zeit gelassen und viel lieber die eigenen Fertigkeiten verfeinert. Das zahlt sich aus. BAS ROTTEN stellen sich auf ihrem „Vollzeit-Einstand“ mit einem bissigen, unterhaltsamen und dennoch verdichteten Stil-Mix vor. Die Musiker sprechen von Blastbeat-Crossover, was der Tatsache Rechnung trägt, dass viel Grindcore mit weniger D-Beat, Thrash und Hardcore zu einer rabiaten Mixtur verwoben wird. Die 17 Tracks bringen es auf Spielzeiten zwischen 00:15 Sekunden und 01:46 Minuten. Die Schallmauer von 20 Minuten knackt „Surge“ geradeso. Das ist aber kein Manko, schließlich kann man direkt von Beginn an wieder einsteigen. Trotz der extremen Anlage besitzen die Songs von BAS ROTTEN einen ausgeprägten Eingängigkeitswert. Viel zu entdecken gibt es sowieso. Insbesondere das Schlagzeug-Spiel ist herausragend. Aufgrund der Crossover-Anlage dürften die Portugiesen auch außerhalb der Grindcore-Nische Anklang finden. Neben kraftvollen Grooves, wuchtigen Salven und unerbittlichen Blastbeats bietet dieses Debüt auch Hit-verdächtige Extrem-Kost, die sich im Gedächtnis festsetzt. BAS ROTTEN setzen auf Anspruch, lassen den Animations-Faktor aber ebenfalls nicht zu kurz kommen. Das ist kein Widerspruch zur textlich bitteren Ausgestaltung von „Surge“. Es verhält sich so ähnlich wie bei „Frozen Corpse Stuffed With Dope“ von Agoraphobic Nosebleed, die sich auch vorbehaltlos abfeiern lässt und nachhaltigen Eindruck schindet.

(Wooaaargh und andere)