Da sind sie ja wieder. Na endlich. Wenige Monate nach der Veröffentlichung ihres bis dato letzten Albums „I Am“ hatten sich BECOMING THE ARCHETYPE 2013 in eine unbefristete Auszeit verabschiedet und sogar offen gelassen, ob die Band jemals wieder aktiv werden würde. Mit Erscheinen von „Children Of The Great Extinction“ herrscht nun Klarheit, dass es sich nur um eine temporäre Schaffenspause gehandelt hat. Zumindest vorerst. Die Gruppe aus Atlanta, Georgia meldet sich so verspielt, experimentell und heftig zurück, wie sie in Erinnerung geblieben ist. Einfache, simple Song-Strukturen gibt es von ihr nicht. Bei BECOMING THE ARCHETYPE müssen es stets mehrere Komplexitäts- und Wirkungsebenen sowie sich nicht so schnell erschließende Bedeutungszusammenhänge sein. Das betrifft die Musik und Lyrics gleichermaßen. Der Ansatz der Musiker aus Atlanta ist allumfassend und ganzheitlich. Nichts bleibt dem Zufall überlassen, alles bis ins kleinste Detail geplant und präzise umgesetzt. Die Akribie, mir der die US-Formation arbeitet, und die vorwärts gerichtete Kreativitätsattitüde hört man der Comeback-Platte jede Sekunde an. BECOMING THE ARCHETYPE geben sich wie in der Vergangenheit vertrackt und anspruchsvoll, dabei aber tendenziell auf Nachvollziehbarkeit bedacht und hinsichtlich der Atmosphäre stets so brachial und drückend wie möglich. Die eindrücklichen Hart-Zart-Kontraste und verträglichen Momente des sechsten Albums ändern daran nichts. Der Titel „Children Of The Great Extinction“ spricht Bände und ist eine gute Klammer für das düstere und apokalyptische Werk.
(Solid State)