Beyond Mortal Dreams – Abomination Of The Flame

Manchmal braucht eine Band halt etwas länger…Aber dreizehn Jahre? „From Hell“ erschien tatsächlich im Jahre 2009 und man muss sich im Camp von BEYOND MORTAL DREAMS wahrlich nicht wundern, sollte der eine oder andere die Band nicht mehr unbedingt auf der Rechnung gehabt haben. Auch in meinem Hinterkopf hatte ich diese musikalischen Extremisten von down under nicht mehr wirklich abgespeichert. Während man jenseits des großen Teichs vor allem auf technische Finesse bis zur absoluten Unhörbarkeit setzt, gehen BEYOND MORTAL DREAMS einen betont eigenen Weg. Nicht, dass wir es hier mit lahmarschigen Gerumpel zu tun hätten, inklusive Dreiakkordgeschrubbe und Pornotexten. Nein, rein technisch gesehen ist das hier schon eine Hausmarke. Nur steht die reine Technik eben gottlob nicht allein im Vordergrund. Stattdessen sind bei den sieben (natürlich sieben) Granaten einige legendäre Referenzen auszumachen. Man nehme die Geschwindigkeit von Hate Eternal, die Finsternis von Immolation, den okkulten Einschlag von Morbid Angel. Aber, anstatt einfach ihre Idole zu kopieren, sind BEYOND MORTAL DREAMS doch so einzigartig, dass es Frevel wäre von reinen Epigonen zu sprechen. Auch, wenn die Songs hauptsächlich im oberen Geschwindigkeitsbereich spielen, werden immer mal wieder coole Midtempoparts eingestreut, so dass man nicht gänzlich überfahren wird. Selbst für einen coolen Effekt, der an Cynic erinnert (man höre sich ‚They Are Seven‘ an) ist sich die Band nicht zu schade. Endlich eine Band, die kapiert hat, dass reines Gebretter anno 2022 keinen mehr interessiert. Jedenfalls nicht jene, die Musik hören und nicht analysieren. Ob es dafür jetzt nun dringend dreizehn Jahre gebraucht hat, das sei einmal dahin gestellt. Ändert aber auch nichts am Ergebnis. Ein verdammt brutales, hartes, finsteres und dabei enorm abwechslungsreiches Stück Todesblei.

(Lavadome Productions)