BILLYBIO – Leaders And Liars

Dass Billy Graziadei sein Solo-Projekt mit Nachdruck und Energie verfolgt, zeigt sich einerseits an der Frequenz neuen Outputs inklusive der Tour-Aktivitäten pre-Corona. Andererseits äußert es sich darin, dass der zweite Longplayer von BILLYBIO mit 15 Tracks vollgepackt daherkommt. Der Sänger und Gitarrist von Biohazard und PowerFlo hat einiges loszuwerden. Der Blick richtet sich auch ins Persönliche, jedoch häufiger nach außen und auf gesellschaftliche Missstände. Billy Graziadei ist noch immer für das eingetreten, woran er glaubt und was er für richtig erachtet. Musikalisch ist das bei seinem Solo-Projekt durch eben den Crossover aus Hardcore, Punk und Metal unterlegt, den man mit dem New Yorker Musiker verbindet. Wie schon auf dem Debüt „Feed The Fire“ geht es häufig straff und rigoros nach vorne, um der aufgestauten Wut Ausdruck zu verleihen. Groove- und Mosh-Parts weist „Leaders And Liars“ aber ebenfalls auf, so dass das Zweitwerk vom Aufbau her automatisch variabel und unterhaltsam wirkt. BILLYBIO steht aber vor allem für bissigen Hardcore mit Old School-Attitüde, aber eben auch für mehr – inklusive prolligem Anstrich. Das Album ist in Graziadeis Firewater Studios umgesetzt worden und drückt gehörig. Mitgewirkt haben PowerFlo-Schlagzeuger Fred Aching Rios, Suicidal Tendencies-Bassist Roberto „Ra“ Diaz, Death By Stereo/Zebrahead-Gitarrist Dan Palmer und The Exploited-Gitarrist Robbie Davidson. „Leaders And Liars“ ist als natürlicher Nachfolger des Debüts einzuordnen, besitzt aber dennoch eine kompaktere Anmut und hinterlässt insgesamt einen stimmigen Eindruck.

(AFM)