BJÖRN RIIS – Fimbulvinter

BJÖRN RIIS – ein Name, der in Rock-Kreisen längst für Qualität steht. Als kreativer Kopf hinter Airbag und zugleich Solo-Künstler vereint der Multi-Instrumentalist und Sänger aus Oslo unterschiedliche musikalische Ansätze und Interessen zu einem einzigartigen Sound. Mit „Fimbulvinter“ legt er ein weiteres bemerkenswertes Album vor, das sich stilistisch zwischen Akustik-, Classic- und Prog-Rock bewegt – oder, um es treffender zu sagen, ganzheitlichen Rock verkörpert. Denn genau das bietet RIIS: Eine musikalische Reise, die sich nicht an Genres klammert, sondern Emotionen in kraftvollen Klanglandschaften einfängt. Seine neue Platte ist eine Mischung aus akustischer Instrumental-Kost, treibender Unruhe, düsterer Schwere und anmutigem Kopfkino. Mal schwebend und zurückhaltend, dann wieder intensiv und dramatisch – „Fimbulvinter“ lebt von diesen Kontrasten. Der meist introspektive, fast nach innen gerichtete Gesang trägt entscheidend zur Atmosphäre und den geweckten Assoziationen bei. Doch selbst wenn RIIS‘ Stimme verstummt, bleibt die Wirkung seiner Kompositionen kraftvoll – stets stimmungsabhängig und offen für individuelle Interpretationen. Was zunächst gefällig und leicht zugänglich scheint, offenbart bei genauerem Hinhören eine bemerkenswerte Tiefe. Die Songs sind fein ausgearbeitet, voller Details und unerwarteter Wendungen. Der famose Titel-Track ist ein Paradebeispiel dafür: Er eröffnet Räume, lässt die Gedanken schweifen und entführt aus dem Hier und Jetzt. Die härteren Momente des Albums setzen dazu wirkungsvolle Kontraste und beweisen, wie versiert RIIS mit Dynamik und Spannungsaufbau umgeht. Es ist genau dieses reife Songwriting, das „Fimbulvinter“ so besonders macht.

(Karisma)