BLACK SEA DAHU

Die aus der Schweiz stammenden BLACK SEA DAHU fallen mit fein akzentuierten Songs zwischen Folk, Indie-Pop und Singer/Songwriter auf, die allesamt gefühlsbetont und persönlich aufgesetzt sind. Einen latenten Hang in Richtung Opulenz weist das Zweitwerk I Am My Mother mitunter ebenfalls auf.

Als Kollektiv treten Kreativ-Chefin Janine Cathrein und ihre Mitstreiter*innen in verschiedenen Formationen auf. Mittlerweile sind es schon sieben Musiker*innen, die im Kontext von BLACK SEA DAHU spielen und leben: „Es ist Ausdruck und Verarbeitung des Lebens und der Zeit, in der wir uns befinden“, äußert Janine mit Blick auf die Philosophie, die der Gruppe und den Songs zugrunde liegt und ihre Evolution im Laufe der Zeit. „Künstler*innen können unter anderem wahnsinnig gut beobachten. Wir nutzen diese Gabe jeden Tag, mit jedem Atemzug, und bringen dies mit unserer Musik zum Ausdruck. Dabei geht es weder um technische Perfektion noch um geläufige Schemata, sondern an erster Stelle um die Verbindung von Hören und Fühlen. Das klingt jetzt irgendwie abstrakt. Manchmal frage ich mich, ob das musikalische Schaffen selbst nicht einfach der Grundstein für Alles ist, statt umgekehrt. Es ist eine Quelle, keine Philosophie. Was sich in all den Jahren nicht verändert hat, ist die familiäre Art, die wir miteinander haben. Es beschert uns wunderschöne Momente. Wir lachen total viel, aber wir können uns auch in strenge und emotionale Diskussionen verstricken. Was bleibt ist die Dringlichkeit, die diese Band hat. Es ist absolut keine Nebensache. Ich glaube, das kommt in erster Linie von mir, weil ich das so unbedingt will und brauche. Manchmal habe ich das Gefühl, ich zwinge diese Band und Musik in die Welt hinaus und erschaffe das Schicksal, indem ich es mir erdenke. Natürlich stimmt das nicht, aber so fest glaube ich daran und lebe ich darin und davon. Wenn man mein Tagebuch öffnet, wiederholt sich darin seit Jahren immer wieder derselbe Satz: Ich will Musik werden. Und das versuche ich und ist mein letzter und einziger safe space. Alle, die um mich herum dabei sein wollen, möchte ich dabeihaben und mitnehmen.“

Die Richtung bei BLACK SEA DAHU gibt Janine vor, doch auch die anderen Beteiligten können sich einbringen: „Es hilft uns, wenn ich weiß, was ich will und eine Richtung vorgebe. Heute beharre ich mehr auf meinen Ideen und meiner Vision der Songs. Gleichzeitig ist meine Offenheit gegenüber anderen Ideen gewachsen und ich kann Lieder aus verschiedenen Perspektiven betrachten, habe die Geduld, viele Inputs und Veränderungen auszuprobieren und bin genug bei mir, um den Kern des Songs dabei nicht zu verlieren und allenfalls dazu zurückzukehren.“ Mit Blick auf das Zweitwerk I Am My Mother drückt sich das wie folgt aus: „Auf dem Album finden sich Songs, die im einen Moment zerbrechlich und intim sind, nur um sich dann zu einem kraftvollen, orchestralen Werk auszudehnen“, weiß die Schweizerin. „Wir sind laut, unbändig, pumpend und gleichzeitig detailverliebt, unperfekt, leise und bedacht. Diese Vision hatte ich von Anfang an und hört man auch schon in den ersten Demos.“

www.blackseadahu.com