BLACK STAINS

Vertrackte Djent-Strukturen und moderne Post-Hardcore- oder Metal(Core)-Parts, dazu Alternative-Rock mit tollen Hooklines und Clean-Refrains, aber auch eine ausgewiesen vorwärts gerichtete Attitüde und noch vieles mehr: in den Songs von BLACK STAINS passiert jede Menge, über das man staunen und an dem man sich erfreuen kann. Die „Cursed Lights“ MCD der Norddeutschen fällt zudem auch zugänglich und erinnerbar aus.

„Stilistisch würden wir unsere Musik dem Alternative-/Progressive-Metal-Sektor zuordnen“, äußert Schlagzeuger Jona auf die breite Aufstellung des hanseatischen Trios angesprochen. „Wir haben in jedem Track den Anspruch, die besondere Tightness an unseren Instrumenten rüberzubringen. Es hat für uns einen sehr hohen Stellenwert, auch live abzuliefern. Da investieren wir mit am meisten Zeit rein. Um das „Etwas“ auf die Spitze zu treiben, versuchen wir, in unseren Songs immer wieder spielerisch progressive Breaks einzubauen. Es bringt uns mit am meisten Spaß, wenn wir diese tight performen können und es dann wieder in den straighten Beat geht. Wir fordern uns da gerne selbst heraus, lieben es aber auch, straighte, groovige Riffs zu schreiben und diese dann mit besagten Breaks zu verbinden. Unsere Philosophie beim Musikmachen ist kein kommerzieller Hintergedanke, auch wenn das in manchen hookie Chorus-Lines vielleicht so rüberkommt. Das passiert einfach im Songwriting-Prozess und rockt uns als Band. Wenn jemand mit einer Riff-Idee ankommt, muss das die anderen schon direkt überzeugen. Da sind wir relativ hart zu uns selbst.“

Was im Spiel von BLACK STAINS auffällt, ist die homogene Anmutung der Tracks: „Alle unsere Songs besitzen diese bestimmte düstere Atmosphäre“, weiß Jona. „Dabei spielt immer auch Melancholie eine Rolle. Unsere Songs sind weniger fröhlich, als vielmehr brachial und dunkel. Wir versuchen, in jedem Track eine bestimmte epische Weite zu schaffen. Das alles ist aber nicht bewusst gesetzt, sondern entsteht rein zufällig.“ Die neue MCD des Norddeutschen lässt sich gut als Mischung von Sounds für eine „breite Bühne“ und „verspielter Nerdigkeit“ beschreiben: „Das beschreibt es schon ziemlich gut“, findet der Schlagzeuger. „Unsere Einflüsse kommen viel aus dem Metal-Bereich. Wir hören aber auch Rock und Punk bis hin zu Funk und Pop. Besonders in den Vocals haut Sam gerne Chorus-Lines für die breite Bühne heraus. Die verspielten Breaks und Rhythmen sind eine Herausforderung, aber es macht uns einfach umso mehr Spaß, wenn wir diesen Sound live 1:1 wiedergeben können. Wir fühlen uns mit dieser Art des Songwriting sehr wohl. Natürlich erleben wir den Nachteil, dass wir uns schwertun, uns in ein Genre einordnen zu können. Da machen wir die Erfahrung, dass manche Menschen unsicher sind, was sie mit uns anfangen sollen. Man kann uns nicht in eine Schublade stecken und das ist für eine Band unserer Größe erstmal ein Nachteil. Auf der anderen Seite bekommen wir auf Live-Gigs richtig gutes Feedback. Die Leute gehen total drauf ab. Wir erleben, dass sich die Leute auf unsere Musik einlassen, diese wirklich abfeiern und begeistert sind. Die Zielgruppe ist nicht riesengroß, aber dafür dann voll am Start.“

Das sind BLACK STAINS auf ihrer neuen MCD ebenfalls: „Auf „Cursed Lights“ haben wir das erste Mal mit atmosphärischen Backing-Tracks gearbeitet“, erzählt Jona. „Auf den vorherigen Releases hatten wir das nie bewusst eingesetzt. Da kann man schon sagen, dass wir das bei anderen Künstlern als bereichernd empfunden haben und den subtilen atmosphärischen Effekt auf unserer Platte auch umsetzen wollten. Im Songwriting achten wir mittlerweile darauf, dass die Tracks nicht zu überladen sind. Wir arbeiten da nach dem Motto: weniger ist mehr. Im Vergleich zu anderen Progressive-Metal-Künstlern sind unsere Songs eher kurz und knackig und neigen nicht zu Sechs-Minuten-Tracks. Die Herausforderung besteht für uns darin, den „relativ“ klassischen Aufbau des Songs mit interessanten Rhythmen und Variationen aufzuwerten. Wir richten unser Augenmerk besonders stark auf die Finesse im Song. Der Groove darf dabei aber nicht verloren gehen. Am Meisten motivieren uns die ausgefeilten Breaks, vor allem, wenn wir diese soweit ausgearbeitet und geprobt haben, dass wir sie auch live 1:1 spielen können. Wenn es nach einem super ausgecheckten, tighten Break in das nächste straighte Riff, anschließend in den nächsten Chorus geht und dann der Kopfnicker einsetzt, ist für uns das Höchste der Gefühle.“

Die Zugänglichkeit ist bei BLACK STAINS also kein Zufall: „Eine starke Hook im Chorus muss schon vorhanden sein“, bestätigt der Musiker. „Für uns ist das in jedem Track wie ein Anker, der den Song zusammenhält. Jeder von uns steht total auf die klassischen Kopfnicker-Riffs. Die dürfen natürlich nicht fehlen. Wir feiern allesamt solche Songs von anderen Künstlern, orientieren uns aber nicht bewusst an diesen Tracks. Unsere Songs entstehen eher aus dem Gefühl heraus. Wir treffen da keine bewussten Entscheidungen, dass es so klingen soll wie bei… Vielmehr machen wir unser Ding.“

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