BLACKTOOTHED ist ein wesentlich besserer und zugänglicherer Name als das frühere Black Tooth Scare. Zumal die Band seit ihrer Umbenennung auch stilistisch und qualitativ ein ganz anderes Kaliber ist. „Headway“ ist als neuerliche Bestätigung dieser Sichtweise und das bis dato stärkste Release der Leipziger. Frontmann Hendrik Rathgeber, Gitarristin und Sängerin Mathilde Keite und Schlagzeuger David Sommer setzen ihre Suche nach dem perfekten Heavy-Pop-Hit nahtlos und scheuklappenfrei fort. Die neun Tracks des neuen Longplayers gehen ob ihrer forcierten Breitwand-Potenzials sofort ins Ohr. Die Sachsen sind bereits mit Genre-Größen wie The Ghost Inside, Hands Like Houses, Bad Omens, Annisokay, Polaris, Thundermother, Acres, The Amity Affliction und Emmure ausgetreten oder getourt. Die Core-Herkunft ist „Headway“ weiterhin anzuhören. Etliche Stücke von BLACKTOOTHED sind der Enge der Sparte jedoch entwachsen. Zumal das Trio die Güte seines Songwriting und insbesondere die Durchschlagskraft der Refrains nochmals gesteigert hat. Was man hört, ist wirklich stark und wird jeden Musik-Fan überzeugen, der auf der Suche nach leidenschaftlichen, mitreißenden Liedern ist. Gut, aufgrund der regelmäßig eingestreuten brachialen Parts wird die pop-rockige Generalität immer wieder relativiert. Das ändert aber nichts am herausragenden Storytelling der Leipziger, die wissen, wie man Hörer catcht.
(Arising Empire)
