Ich bin mir nicht sicher, ob die zuständige Promoagentur tatsächlich Recht hat die spanischen Schwarzheimer von BLAZEMTH als „legendär“ einzustufen, habe ich doch noch nie von der Truppe gehört. Allerdings könnte das auch definitiv mein Fehler sein. Zudem scheint mir Spanien und Black Metal klimatisch und atmosphärisch nicht so recht zusammen zu passen. Aber, „The Return Of Lucifer“ belehrt mich recht schnell eines besseren. Immerhin seit 1993 lärmen die Jungs um Ferran Volkhaar (seltsamer Name für einen Spanier) schon durch den spanischen Untergrund. Die weitgehende Unbekanntheit mag mit einer Pause zu tun haben, die BLAZEMTH 1997 antraten. Wer weiß, was man sonst in der Zwischenzeit hätte anstellen können. Kleine Randnotiz bevor wir in medias res gehen: Kein geringerer als Dan Swäno (sic!) hat dieses Album abgemischt. Produktionstechnisch dürfte hier also nichts anbrennen. Und tatsächlich: „The Return Of Lucifer“ klingt einerseits so, als ob die Neunziger noch lange nicht vorbei wären, andererseits sind BLAZEMTH klug genug nicht ein reines Retroalbum abzuliefern. Heißt nichts anderes, als dass wir es einerseits mit einem lupenreinen BM-Album oldschooliger Natur zu tun haben. Inklusive Blastbeats und hier und dort durchschimmernder Punkattitüde, wie sie auch etliche Songs von beispielsweise Mayhem ausgezeichnet haben. Dass der Punk hier komplett geschwärzt daherkommt, muss nicht extra erwähnt werden. Daneben mischen sich aber auch immer mal wieder okkult-düstere Komponenten ein, die dem Album mehr Würze und mehr Charme verleihen. Womit wir dann auch ohne den übermäßigen Einsatz von Keyboards bei Bands wie Emperor, oder auch Dissection wären. Selbstverständlich können auch BLAZEMTH das Rad der Zeit nicht zurückdrehen und man muss sich natürlich die Frage stellen, wieviel Sinn ein Album wie „The Return Of Lucifer“ im Jahre 2022 noch macht, denn alle Klassiker scheinen doch bereits existent und eingespielt. Dennoch: Die Qualität der Songs spricht für sich und wenn es nur das Gefühl ist mal wieder im Lebensgefühl der 90er zu schwelgen.
(Xtreem Music)