BLESSINGS – Biskopskniven

Der auf der LP prangende Sticker preist die Schweden „For Fans Of OLD MAN GLOOM, TRAP THEM, BREACH, OATHBREAKER, THIS GIFT IS A CURSE, VICTIMS, MARTYDÖD“ an. Anders formuliert: hier treffen diverse Stile, klangliche Gegensätze und ein ausgeprägter Kreativdrang auf Gefühlszentrierung und Unruhe. Das kommt hin, wobei sich nicht alle angeführten Referenzen als zwingend aufdrängen. Die in Göteborg beheimateten BLESSINGS legen mit „Biskopskniven“ eine LP auf, die Hörer unvorbereitet trifft, diese gehörig aufwühlt und die nachwirkt. Das schwedische Quartett betreibt musikalische Katharsis in Reinkultur. Alles muss raus. Die Musiker halten mit nichts hinter dem Berg. Die Songs muten existenziell und so sprunghaft an, wie es die verarbeitete Gefühlswelt bedingt. Eines roten Fadens bedarf es nicht. Die in jeder Lage und Stil-Kombination gebotene Intensität und das situative, jähe Moment des Ansatzes von BLESSINGS reichen vollkommen. Die Gruppe um Mitglieder von BARRENS und SCRAPS OF TAPE fällt auf den zweiten Blick allerdings als eingängiger und planvoller agierend auf, als man es ihnen anfangs zugesteht. Daran, dass man sich „Biskopskniven“ erarbeiten muss, ändert diese Erkenntnis nichts. Es steigert allein die Anerkennung und den Respekt, den man den Schweden entgegenbringt. Diese nicht alltägliche, abstrakte Mixtur aus Noise, Punk, Hardcore und Rock – jeweils blackened – hat es in sich.

(Pelagic)