BLOOD.SHOT.DOWN. – The Great Escape

Die Mitglieder des debütierenden Quintetts blicken auf eine lange Historie in der Hardcore- bzw. MetalCore-Szene zurück. Für Referenz-Zwecke sind Namen wie Disresprect, Devil Inside, Alithia, Make it Count, Karras und CrosscuT anzuführen. Und auch BLOOD.SHOT.DOWN. selbst sind ja schon eine gute Zeit lang aktiv. Nach einem Demo und der Split mit Minus Youth markiert „The Great Escape“ den Vollzeit-Einstand der Hauptstädter. Die Hardcore-Auslegung der Formation erfolgt stark metallisch und erinnert an die späten New Yorker Jahre der 1990er. Dosiert eingesetzter Clean-Gesang, ein Mindestmaß an Melodie und Atmosphäre lassen die Platte dennoch zeitgemäß wirken. Gelegentliche Groove-Crossover-Avancen und eine gewisse Beatdown-Affinität sind den Berlinern ebenfalls zuzusprechen und unterstreichen den zeitgemäßen Eindruck, ohne dass sich das Debüt über Gebühr in diese Richtung entwickelt. In Anbetracht der früheren Betätigungsfelder der Beteiligten überrascht all das kaum, auch nicht die deutschsprachigen Vocals eines Tracks. Und es ist nicht nur der Band-Name BLOOD.SHOT.DOWN., der im Gesamtkontext tough, martialisch und großspurig anmutet. Das Quintett inszeniert sich in jeder Hinsicht selbstbewusst, druckvoll und zielorientiert. Die zehn Tracks von „The Great Escape“ finden ihre Momente, auch wenn die Berliner frische Impulse und erkennbare Eigenständigkeit schuldig bleiben. Professionell angelegt und umgesetzt ist ihr Einstand allemal.

(CoreTex)