BLOODTRUST – In Blood We Trust

Die Kombination aus Band-Name und Album-Titel ist entweder ziemlich platt ausgefallen oder der Ausdruck eines unerschütterlichen Selbstvertrauens, das mit vorbehaltloser Hingabe einhergeht. Die Frage, ob eine Selbstbetitelung nicht die bessere Wahl gewesen wäre, muss zumindest gestellt werden. Losgelöst von dieser eher theoretischen Überlegung gibt es am Einstand von BLOODTRUST nicht viel zu deuteln. Die Corona-Pandemie hat den beteiligten Schweden die Chance geboten, eine neue Band auf die Beine zu stellen und sich in den Untiefen eines metallisch gefärbten Hardcore auszuleben. Zum Schreiben und Aufnehmen der elf Tracks des Debüts haben die Musiker gerade einmal zwei Monate benötigt. Das spontane, zielgerichtete Arbeiten ist „In Blood We Trust“ anzuhören. Gleichfalls ist deutlich, dass sich die Skandinavier im bzw. mit dem Hardcore einschlägig auskennen, wenn auch zuvor nur aus einer Fan-Perspektive. Die heiseren Vocals, aber auch die Anmutung insgesamt, lassen an eine Kombination des Treibens der Landsleute von Raised Fist und nine. denken. BLOODTRUST sind erkennbar von den Bands der späten 1990er Jahre beeinflusst und bringen ein kratziges New School-Moment mit ein. Obschon die Songs direkt und ruppig zulaufen, besitzen sie gleichfalls Substanz, die über den Moment des Hörens hinaus vorhält und interessiert. In den ganz straighten Hardcore-Passagen taugen indes auch Terror als Referenz. Hardcore pride!

(People Of Punk Rock)