Das Comeback-Album erscheint reichlich spät. BONGZILLA sind schließlich schon seit 2015 wieder aktiv, nachdem sie sich 2009 zunächst aufgelöst hatten. Neben dem fünften Longplayer sind überdies einige Splits – unter anderem mit Boris – angekündigt. Bei der Gruppe aus Madison, Wisconsin läuft und walzt es wieder. Am Themenspektrum zwischen Marihuana-Konsum und dem Werben um dessen Legalisierung hat sich seit dem 2005er „Amerijuanican“ nichts verändert. Politisch sind zwischenzeitlich aber zumindest schon 15 US-Bundesstaaten diesen Schritt gegangen. „Weedsconsin“ steht für all das, was man mit BONGZILLA verbindet. Die zum Trio geschrumpfte Band setzt 16 Jahre nach ihrer letzten regulären Platte wiederum auf simple, massive und ausladende Song-Konstrukte zwischen Sludge, Heavy-, Stoner- und Southern-Rock, Doom sowie groovigem Blues. Zumeist dauert es ein wenig, bis die Tracks an Fahrt gewinnen. Irgendwann bahnen sie sich aber ihren Weg. Auf situative Freigeistigkeit und Jam-artig wirkende (Rock-)Passagen muss man bei dem Dreiergespann immer gefasst sein. Die 40-minütige Spielzeit bietet dafür ausreichend Freiraum, ohne dass die maßgebliche Stoßrichtung schwerer Riffs und tiefen Blues‘ ausgehebelt wird. So wenig kreativ und Klischee-haft Song-Titel wie ,Free The Weed‘, ,The Weedeater‘ oder ,Earth Bong / Smoked / Mags Bags‘ auch anmuten, musikalisch haben BONGZILLA viel zu bieten. Die 1995 gegründete Gruppe wird nicht zufällig in einem Atemzug mit Heavyweights wie Weedeater, Sleep, Buzzov*en, Sourvein und Electric Wizard genannt. Noch dazu darf das Trio für sich in Anspruch nehmen, den „Weed-Metal“ mit erdacht und definiert zu haben. Welcome back und zieht durch.
(Heavy Psych)