Der ruppige MetalCore von BOUNDARIES aus Connecticut ist stark emotional gefärbt und wühlt auf. Mit „Burying Brightness“ erscheint ein Zweitwerk, dass für Hörer zwischen The Acacia Strain, Kublai Khan und Hatebreed wie geschaffen ist.
„Die Heavy-Musik habe ich schon in jungen Jahren für mich entdeckt“, erzählt Frontmann Matthew. „Mein älterer Bruder war der Auslöser dafür, dass ich mich in Bands wie Senses Fail und Story Of The Year verliebt habe. Ich weiß, dass diese Bands heutzutage weit davon entfernt sind, als heavy zu gelten, aber sie waren meine Einführung in Post-Hardcore und emotional getriebene Musik-Stile. Der Hauptgrund, warum ich mich mit dieser Musik verbunden fühlte und warum ich sie auch heute noch mag, ist, dass ich mich mit ihr identifizieren kann. Es war das erste Mal, dass ich Musik hörte, deren Songs Gefühle beschrieben, die ich hatte, aber nicht ausdrücken konnte. Daneben gab es noch ein weiteres Familienmitglied, mich in typische Metal-Bands einführte. Über ihn ist „Burying Brightness“ hauptsächlich geschrieben.“
BOUNDARIES ist für den Frontmann aber noch viel mehr: „Die Band hat mir alles gegeben, was ich schätze: Lebenserfahrungen, vor allem mit Freunden und geliebten Menschen“, äußert Matthew. „Die Musik hat mir eine Möglichkeit gegeben, mich auszudrücken, als ich es am meisten brauchte. Das ist wohl auch der Grund, warum ich überhaupt noch am Leben bin. Die Songs haben mir Ziele und einen Sinn gegeben und mich Menschen finden lassen, die genauso über das Leben denken wie ich.“ Auf dem Zweitwerk des US-Quintetts geht es wiederum hochgradig persönlich zu: „Textlich schreibe ich einfach über mich selbst“, bestätigt der Shouter. „Musik war schon immer die Art und Weise, wie ich über Dinge in meinem Leben spreche. Lange Zeit wusste ich nicht, wie ich verantwortungsvoll kommunizieren sollte, also habe ich einfach meine Gedanken aufgeschrieben. Diese Gedanken wurden schließlich zu Songs umfunktioniert. Ich möchte, dass Menschen, denen es ähnlich geht wie mir, wissen, dass sie nicht allein sind.“
Was das Musikalische angelengt, nehmen es BOUNDARIES so, wie es kommt: „Wir machen uns nie Gedanken darüber, einen bestimmten Sound, Stil oder Look beizubehalten“, so Matthew. „Ich glaube, man setzt seine Integrität aufs Spiel und muss sich fragen, warum man überhaupt Musik machen will, wenn man anfängt, sich anzubiedern. All unsere Musik findet ihre Grundlage in der Realität. Ich würde sagen, 90 Prozent davon sind persönliche Erfahrungen und die anderen zehn Prozent schreiben wir über Dinge oder Erlebnisse, die ich mit meinen Liebsten durchgemacht habe. All das ist für mich sehr wichtig. Ich verstehe keinen Drang, Musik zu machen und zu spielen, die einem nicht auf irgendeiner Ebene wichtig ist.“
Der Frontmann hofft darauf, dass sein Anliegen durchdringt: „Die Leute verstehen viel mehr als früher“, meint Matthew. „Vielleicht liegt es aber auch nur daran, dass mehr Leute zuhören, so dass ich das Gefühl habe, dass die Leute sich mehr mit der Musik identifizieren. Ich glaube, dass wir uns im Laufe der Jahre als eine Band etabliert haben, die alles auf dem Leib trägt. Verletzlichkeit war schon immer unser Motor.“ Die Richtung der Botschaften von BOUNDARIES ist keine Überraschung: „Das Leben ist so schon hart genug, also tue immer so viel du kannst, um die Menschen in deinem Leben zu lieben und zu unterstützen. Nimm dir die Zeit. Helft euch gegenseitig. Es gibt nichts Wertvolleres als Liebe. Das Leben besteht aus anderen Menschen. Was ist der Sinn ohne Beziehungen und Verbindungen? Seid freundlich und erwartet nichts dafür.“