Die Düsseldorfer legen von jeher ein ausgeprägtes Gespür für die Erfordernisse der Zeit an den Tag. Das aktuelle Pandemie-Umfeld ist durch Unsicherheit und einhergehende Ängste geprägt. Von den Menschen wird Verzicht und soziale Entfremdung eingefordert. Was liegt da näher, als die Liebe in verschiedenen Ausprägungen zum Leitmotiv der eigenen Platte werden zu lassen? Eben! Die 14 Tracks von „Puro Amor“ bieten viel Gefühl, taugen für schöne Erinnerungen und auch ein wenig Herzschmerz. Vertont ist das „ganz normale Leben“, bevor Covid-19 auf den Plan trat. Dass die BROILERS einst als Gruppe zwischen Oi!- und Street-Punk gestartet sind, hört man dabei nicht mehr. Das Quintett setzt ein ums andere Mal gefällige, eingängige Nummern im Spannungsfeld von Ska, Soul, (Punk-)Rock und Rockabilly, wobei das Generalitätsniveau stark ausgeprägt ist. Jedes Lied taugt als Ohrwurm, was von den Düsseldorfern exakt so beabsichtigt ist. Angesichts des skizzierten Konzepts und eines Titels wie „Puro Amor“ ist berechtigter Weise davon auszugehen, dass dieses Album wenig Reibungsfläche bietet. Tut es auch nicht. Die BROILERS erzählen Anekdoten, mit denen sich wohl jeder Hörer identifizieren kann. Die durchgängig eingängig bis hymnisch auslaufenden Nummern werden an die breiten Erfolge der letzten Platten anknüpfen. Schließlich bleibt es beim erprobten Rezept und tatsächlich, die BROILERS verstehen sich verdammt gut darauf, ihre Hörer im Innersten anzusprechen und emotionalen mitzunehmen. Und dass eine Platte zur Liebe ohne Kitsch und Plattitüden auskommt, ist der Band ebenfalls hoch anzurechnen.
(Skull & Palms)