CALIBAN – Dystopia

Kaum zu glauben, aber wahr: mit „Dystopia“ erscheint bereits der 13. Longplayer der Band aus Essen. Und nebenher hat es ja noch weitere MCDs gegeben. Angesichts der Veröffentlichungsfrequenz und -dichte ist es umso beachtlicher, dass es CALIBAN weiterhin gelingt, ihren Sound weiter zu entwickeln und kreativ nicht zu stagnieren. Die Ruhrpott-Kombo ist seit mehr als zwei Dekaden unterwegs, doch Abnutzungserscheinungen gibt es nicht. Bemerkenswert ist die Art und Weise, wie sich das Quintett einerseits seinen Trademark-Sound bewahrt und andererseits immer wieder neue Facetten oder Ansätze herausarbeitet. In ihrem Fall trifft eine professionelle Einstellung zum Band-Dasein auf Experimentierfreude und das Bestreben, sich selbst immer weiter zu pushen. Die Songs von „Dystopia“ sind in der Corona-Pandemie entstanden und spiegeln all die Unsicherheiten, Irritationen und Existenzängste, die viele empfunden haben – mit all ihren Konsequenzen für die Psyche des Einzelnen. Der für CALIBAN typische Mix aus Modern-Metal und MetalCore klingt dieses Mal düster und drückend. Die wiederum tollen Melodien und Clean-Gesänge relativieren das nicht. Die Musiker aus Essen spiegeln in ihren Songs deren Entstehungszeit und eine ungewisse Zukunft. Dass etliche Tracks hymnisch zulaufen, steht zu dieser Aussage nicht im Widerspruch. Es ist vielmehr gut und wichtig, dass „Dystopia“ auch Zuversicht und Optimismus transportiert. Als Gäste sind Christoph Wieczorek von Annisokay, Jonny Davy von Job For A Cowboy und Marcus Bischoff von Heaven Shall Burn dabei. CALIBAN untermauern mit ihrem 13. Album eindrucksvoll sowohl ihre Relevanz als auch ihre Dominanz.

(Century Media)