Im Herbst 2021 hat Gitarrist Scott Middleton seinen Ausstieg bekanntgegeben, um sich fortan auf seine Familie und Gesundheit sowie Karriere als Produzent zu konzentrieren. Dieser Schritt ist eine Zäsur. CANCER BATS stehen seither nominell als Dreiergespann und ohne Gitarrist dar, haben aber längst Ersatz rekrutiert, der weiteres Touren ermöglicht. Die Kandier setzen dafür auf die Unterstützung von Nick Sherman, mit dem sie schon akustisch unterwegs waren, und den früheren Fever 333-Gitarristen Stevis Harrison. Den Beweis, dass die Band nach dem Ausstieg von Scott weiterhin handlungsfähig ist, führt „Psychic Jailbreak“. Jetzt erst recht – das scheint die Stoßrichtung zu sein. CANCER BATS präsentieren sich im besten Verständnis roh, angepisst und bissig. Die Gruppe aus Ontario hat sich über viele Jahre und Releases einen wilden Trademark-Sound zwischen Hardcore, Southern Rock und Punk erarbeitet. Dieser bestimmt auch das siebte Album, das wiederum schroff eingängig daherkommt und auf unbändiger Kraft fußt. Das Trio knüpft damit nahtlos an das 2018er „The Spark That Moves“ an und ist neuerlich für einen buckligen, impulsiven Ritt gut. In den Songs trifft Herz auf Verstand, wobei die Texte von „Psychic Jailbreak“ durchaus ernst ausfallen und aufrütteln sollen. Der Hardcore-Punk von CANCER BATS tut es ja ohnehin. So kennt man die Kanadier.
(Bat Skull)