CAPRA

Hardcore, Punk, Mathrock – auf dem Debüt des Quartetts aus Lafayette, Louisiana geht es wild und furios zu. CAPRA betreiben auf „In Transmission“ einen schonungslosen Frustabbau und unverblümte Alltagsbewältigung.

„Aktuell sind wir viel beschäftigt, denn wir arbeiten schon wieder an neuem Material, während wir uns an den älteren Songs frisch halten“, berichten Gitarrist Tyler und Schlagzeuger Jeremy. „Wir sind in den sozialen Medien aktiv und pushen unser Merch, um uns in diesen harten Zeiten über Wasser zu halten. Weil „In Transmission“ endlich veröffentlicht wird, sind wir sowohl aufgeregt als auch erleichtert. Denn wir wissen, wie wirkungsvoll dieses Album sein kann und gehen davon aus, dass Andere dieses aggressive Ventil gerade jetzt sehr gut gebrauchen können. Natürlich sind wir enttäuscht, mit dem Album nicht direkt auf Tour zu gehen. Doch es ist schon einmal viel wert, den Leuten die Möglichkeit zu verschaffen, unsere Musik zu hören und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Das ist viel besser, als die Fans und uns selbst noch länger warten zu lassen.“

CAPRA haben die einzig mögliche Entscheidung getroffen: „In der Hoffnung auf eine Tournee haben wir das Veröffentlichungsdatum so lange wie möglich geschoben, aber es passt uns einfach nicht, noch länger zu warten. Die Leute wollen Musik. Sie brauchen Musik. Und wir wollen, dass sie endlich Zugang zu unseren Songs erhalten, weil sie in ihrem persönlichen Leben gerade viel durchmachen. Auch wenn Touren im Moment keine Option sind, wollen wir uns nicht egoistisch fühlen und auf etwas sitzen bleiben, das anderen potenziell dabei helfen kann, sich durch den Tag zu kämpfen. Es gibt keinen besseren Zeitpunkt, um „In Transmission“ heraus zu bringen.“ Tyler begründet dies auf Nachfrage mit der bisherigen Entwicklung der Band:

„Wir haben im Dezember 2015 angefangen und unsere erste Show im April 2016 gespielt. Damals hatten wir ein komplett anderes Line-Up. Jeremy und ich sind die einzigen beiden Original-Mitglieder, doch wir betrachten unser aktuelles Line-Up als die OG CAPRA. Wer wir jetzt sind, ist das, was wir immer sein sollten. Wir sind davon überzeugt, dass wir eine Kraft sein werden, die nicht gestoppt werden kann und in absehbarer Zukunft nicht aufhören wird. Das ist einfach das, was wir tun. Rock’n‘Roll liegt uns im Blut. Das wissen wir von Treffen mit Fans, vom Touren und Shows mit Gruppen wie The Number 12 Looks Like You, Seeyouspacecowboy, Whores, Rolo Tomassi, Cryptodira, Today Is The Day, Eyehategod, Thou sowie anderen Künstlern, vor denen wir größten Respekt haben. Bislang haben wir nicht viele Tiefpunkte erlebt, aber 2020 hat für uns alles ins rechte Licht gerückt und uns gelehrt, über den Tellerrand zu schauen, wenn es um Marketing und den Umgang mit den Fans geht. Stand jetzt gibt es nichts, was wir ändern würden. Jeder Tag ist Wachstum.“ Für Tyler und Jeremy markiert „In Transmission“ eine optimale Standort-Bestimmung des aktuellen CAPRA-Sounds:

„Wir haben unseren Sound definitiv gefunden, entwickeln ihn aber weiter. Unser Sound soll an die Hardcore-Punk-Bands der frühen 2000er Jahre erinnern, zu denen wir immer aufgeschaut haben; das aber mit einem eigenen Twist. Bands wie Converge, Every Time I Die, Poison The Well und Comeback Kid waren für uns große Einflüsse. Unsere Idee ist es, einen frischen Sound zu kreieren, der trotzdem ein Gefühl von Nostalgie transportiert. Etwas, das sich hier und jetzt abspielt, dich aber auch an frühere Dinge erinnert. Unser Debüt-Album ist eine großartige Repräsentation dessen, wo wir derzeit stehen. Künftig wollen wir allerdings weitere Elemente hinzufügen. Unsere neuen Tracks weisen viel mehr Thrash auf, also haltet Ausschau nach der zweiten LP.“ CAPRA sind längst zu einer verschworenen Gemeinschaft geworden:

„Es ist ein Klischee, das zu sagen, aber wir sind eine Familie“, so die Musiker. „Wir wollen unsere wütende und aggressive Seite herauslassen und gleichzeitig diejenigen ansprechen, die sich gefangen fühlen oder mit ihren persönlichen Dämonen kämpfen. Wir wollen unseren Fans das Gefühl geben, dass sie ein Teil unserer Familie sein können und ihnen die Möglichkeit bieten, mit uns zu wachsen. Wir schreiben chaotische Musik, weil wir uns innerlich so fühlen, und wollen, dass unsere Hörer wissen, dass wir zu ihnen stehen. Das Leben wirft einem Steine in den Weg und man weiß nie, was als Nächstes kommt. Also wollen wir, dass sich unsere Musik genauso anfühlt. Normalerweise fangen wir mit einer Tonne von Riffs an und beschränken uns dann auf die, die am eindringlichsten sind. Und dann strukturieren wir es so, dass es sich wie eine Welle von Emotionen anfühlt. Worauf steuern wir zu? Wir sind uns dessen selbst nie sicher, aber wir bleiben dran und hoffen, unsere Fans tun es auch. Wir nehmen unsere Kämpfe an und schreien sie in die Welt hinaus. Musik ist ein sehr wichtiger Teil unseres Lebens und hat uns durch wirklich dunkle Zeiten geholfen. Wir können nur hoffen, dass wir ein Ventil für Andere sein können.“

Mit dem Inhalt der Texte sollten sich viele Hörer identifizieren können, weil es Themen aus dem Alltag sind: „Wir sind große Befürworter der Diskussion über psychische Gesundheit und versuchen, dass in unserer Musik so deutlich wie möglich heraus zu stellen und Hilfe anzubieten. Unsere Sängerin Crow hat zudem einen philippinischen Hintergrund. Ihre Erfahrungen als Frau und rassische Minderheit beeinflussen ihre Texte stark. Als Ganzes versucht CAPRA, eine Stimme für Menschen zu sein, die das Gefühl haben, dass ihre eigene Stimme nicht gehört wird.“

www.capraband.bandcamp.com