Das seit 2017 aktive Quartett hat bereits mit seinen EPs für Aufsehen gesorgt. „Cost Of Sacrifice“ markiert nun den Vollzeit-Einstand der Band, deren Spiel unweigerlich an NORMA JEAN, COALESCE, BOTCH sowie frühe THE DILLINGER ESCAPE PLAN, CAVE IN und CONVERGE denken lässt. Ende der 1990er Jahre/Anfang der 2000er ist das unstete, komplexe und vielfach aufgebrochene Treiben der Genannten als Mathcore oder Chaos geläufig gewesen. Das trifft es weitaus besser als der Term Metalcore, mit dem CHAMBER gemeinhin belegt werden. Die Gruppe aus Nashville, Tennessee tritt mit schwer-verdaulichen, Unruhe stiftenden und zumeist auch intensiv drückenden Stücken an. Im Abgleich mit den genannten Vorreitern gönnt sich der Pure Noise-Vierer mehr Melodie und Atmosphäre, ohne die düstere Gesamtanmutung und noisig-gefärbte Sprunghaftigkeit zu relativieren. Wer mag, kann zudem Anklänge von GLASSJAW oder DEFTONES heraushören. Zeitlich passt das in die Mathrock-Gemengelage, wobei die Poly-Rhythmik und jähen Eruptionen die Wirkungsrichtung von „Cost Of Sacrifice“ bestimmen. Was CHAMBER am Ende fehlt, sind markante Fix-Punkte, an denen man ihr Debüt klar festmachen könnte. Handwerklich gibt es wenig zu deuteln. Das Quartett präsentiert sich auch kompositorisch versiert. Nur die letzte Veredelung im Sinne hervorstechender Höhepunkte oder Referenz-Tracks fehlt.
(Pure Noise)