Chronomancy – Shadows In Atlantis

Ich muss gestehen, dass man mich bis dato mit symphonischem Metal durchaus jagen konnte. Nicht, dass ich etwas gegen Symphonien hätte. Auch gegen Metal habe ich nichts. Aber, das Genre hat die üble Tendenz von epischen Klängen in unsäglichen Kitsch abzugleiten. Zudem hatte ich bis dato für die Themenwelt von Drachen, Feen, Elfen, Hobbits und dergleichen recht wenig übrig. Es entspricht einfach nicht meinem Geschmack. Da liegt ein Album wie „Shadows In Atlantis“ ganz übel und schwer quer vor dem solar plexus. Um nicht missverstanden zu werden: Technisch-musikalisch kann man den Griechen von CHRONOMANCY überhaupt keinen Vorwurf machen. Die Band beherrscht ihr Metier ohne Zweifel. Aber, die Melodien, der künstliche Pathos, das Gefühl, dass es in jedem einzelnen Takt um Leben und Tod geht, stets alles in beinahe antiker Dramatik…da kommt mein altes Herz nicht mehr mit. Dabei muss man aber eindeutig konstatieren, dass ich aus diesem Genre schon wesentlich schlimmere Töne hören musste. Ganz ohne Zweifel: Das Album reiht viele Glanzpunkte aneinander und ist von einer spürbaren Dramatik durchzogen. Für mich viel zu viel. Wer sich aber eine Mischung aus Symphony X (zu Zeiten der Konzeptalben), Blind Guardian und Acts wie Kamelot gut vorstellen kann, der ist dazu aufgerufen CHRONOMANCY eine Chance zu geben.
(Fighter)