CITIZEN – Life In Your Glass World

So offensiv Hit-verdächtig haben CITIZEN bislang noch nicht aufgespielt. Das vierte Album des Quartetts aus Toledo ist nichts anderes als eine Ansammlung mal vordergründiger, mal subtil verpackter Ohrwürmer. Wirklich überraschend ist dies nicht. Zu dem Spektrum zwischen Indie-Rock, Noise, Post-Punk und -Hardcore sowie Shoegaze hat sich immer schon auch eine gehörige Pop-Affinität gesellt. Denkt man ein wenig darüber nach, sind schon die vorangegangenen Platten der Gruppe aus Ohio nicht nur abstrakt poppig gewesen. Auf ihrem neuen Longplayer „Life In Your Glass World“ kennen CITIZEN nun keine Berührungsängste mehr und werfen alle Befindlichkeiten über Bord. Im Ergebnis steigert das den Identifikations- und Eingängigkeitswert der elf Stücke enorm. Was die gebotenen, fein schattierten Stimmungen und den immensen Nachhaltigkeitsfaktor anbelangt, ändert sich kaum etwas. Diesbezüglich ist das Quartett natürlich eine Bank. Das liegt am exzellenten Songwriting und dem untrüglichen Gespür der Musiker für große Tracks. Dem Vernehmen nach hat die Band in der Garage von Sänger Mat Kerekes ein eigenes Studio aufgebaut, in dem „Life In Your Glass World“ entstanden ist. Das passt zu CITIZEN, die von jeher maximal viel Eigenverantwortung übernehmen und deren Bauchgefühl sie bislang noch nie im Stich gelassen hat. Groß!

(Run For Cover)