Die polnische Metalszene ist sicher vor allem eher für kultige Black Metal Acts bekannt, denn (abgesehen von Vader und Decapitated) für Death Metal. CLAIRVOYANCE aus Warschau sind offenbar mit Vehemenz angetreten, diesem Umstand ein Ende zu bereiten. Anstatt dem derzeitigen Trend zu allzu verspieltem und techniklastigen Death Metal hinterher zu jagen, geht man eher ein Stück in der Zeit zurück und zeigt auf dieser fünf Tracks umfassenden Mini wie Oldschool-Death klingen sollte. Angefangen bei den wirklich abgrundtiefen Vocals, die ich in dieser Güte in letzter Zeit eher selten wahrgenommen habe, bis hin zum heftigen Riffing, was uns in der Zeit zurück in die Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts mitnimmt. Dabei lässt sich gar nicht einfach entscheiden, ob sich CLAIRVOYANCE eher bei schwedischen Vorbildern (Entombed, Dismember, The Grotesquery), bei britischen (Benediction, Bolt Thrower), oder us-amerikanischen Vorbildern (Autopsy) ihre Einflüsse holen. Unter dem Strich auch nur bedingt wichtig, denn das Resultat bollert ziemlich amtlich aus den Boxen. CLAIRVOYANCE sind für mich immer dann richtig gut, wenn sie die Bremse treten und im Midtempobereich walzenartig wie ein tonnenschwerer Panzer alles niedermachen, was sich in den Weg stellt. Es wird spannend zu sehen sein, wie sich die Jungs auf einer Full Length machen. Bis dahin ist „Threshold Of Nothingness“ ein im positiven Sinne schwer zu schluckender Brocken.
(Blood Harvest Records)