„Bachelorette Party“, das Debüt der Band aus Boston, datiert aus dem Jahr 2016. Mit dessen Nachfolger „Weathervane“ scheint der finale Longplayer des Quartetts auf den Markt zu kommen. Denn Frontmann und Gitarrist Tim Landers ist im Februar 2019 verstorben. Da ein Teil der Einnahmen aus den Pre-Order-Verkäufen des Zweitwerks zugunsten einer Drogenrehabilitierungseinrichtung geht, drängt sich hinsichtlich des Grunds für sein Ableben, eine Vermutung auf. Landers hatte vor seinem Tod bereits einen guten Teil des Materials fertiggestellt. Seine Band-Kollegen haben die Arbeit an „Weathervane“ umsichtig und andächtig finalisiert. Die ohnehin emotionale Ausrichtung zwischen Indie-Rock und Pop-Punk lässt alles nur noch persönlicher und naher klingen. Mitunter verbleibt das Quartett semi-akustisch und damit noch intimer. COLD COLLECTIVE und ihre Songs berühren. Zumal dann, wenn man um das unnötige Ableben ihres Frontmanns weiß. Die Stücke zeichnen sich durch Bauchsteuerung und eine subtile Hittigkeit aus, aber auch durch textlichen Tiefgang jenseits gängiger Banalitäten. Die Musiker aus Boston versuchen, sich mithilfe ihrer Musik im Leben zu orientieren und ihren Platz zu finden – flankiert von allen Unsicherheiten, Zweifeln, Widersprüchlichkeiten, starken Gefühlen, etc., die der Alltag mit sich bringt. R.I.P.
(Rise/ADA/Warner)