Concrete – Ethereal Atrocities

Ich kann mir nicht helfen: Irgendwie hat mich das Bandfoto von CONCRETE direkt an die goldenen Zeiten des Death Metal erinnert. Gemeint sind hier natürlich die frühen bis mittleren Neunziger des letzten Jahrhunderts, als Florida und Göteborg die beiden Nabel der Welt waren. Zumindest der musikalischen. Und ich sollte mich nicht täuschen. Abgesehen vom wirklich grottigen Cover (sieht aus, als ob die Freiheitsstatue dem Satanismus verfallen wäre), ist „Ethereal Atrocities“ eine richtig nostalgische Reise in die eigene Jugend. Aber, man würde der Band wiederum Unrecht tun, sie als reinen Nischenact für ewig Gestrige zu abzutun. CONCRETE biedern sich allerdings nicht dem derzeitigen Trend zu immer extremeren Sounds an, sondern zelebrieren Death Metal mit den Trademarks, die ihn groß gemacht haben. Ich rede hier von den übergroßen Vorbildern wie Monstrosity, Morbid Angel, Cannibal Corpse, Malevolent Creation und wie sie nicht alle hießen oder heißen. Besonders an Monstrosity erinnert mich das Riffing hier ein ums andere Mal. Will heißen: Technisch ausgefeilt trifft auf heftige Brutalität. Muss man dazu mehr sagen? Wer jetzt nörgelt und sagt: „Aber, aber, die Neunziger sind vorbei und wozu brauche ich das hier?“, dem sage ich nur: Klappe halten, CD kaufen, Anlage aufdrehen, Anzeige der Nachbarn kassieren. Jedenfalls wenn sie sich trauen. Aber, im Ernst. Natürlich scheppern CONCRETE mitnichten originell aus den Boxen. Aber, den Fans der frühen Neunziger wird es gefallen und der jüngeren Generation könnte es ein Tor zur Entdeckung des frühen Death Metal sein.
(RTM-Productions)