CURRENTS

Der Band aus Connecticut gelingt mit ihrem Drittwerk eine nochmalige Zuspitzung des Ansatzes zwischen MetalCore, Djent-Prog und Post-Hardcore. „The Death We See“ wirkt phasenweise absolut destruktiv, in anderen Passagen wiederum zugänglich-atmosphärisch. CURRENTS punkten sowohl mit aufgeweckter Spielfreude als auch kluger Effizienz.

„Die Musik ist in erster Linie ein Ventil“, steckt Frontmann Brian die Motivationslage des Quintetts ab. „Das ist für mich zum Glück immer noch so, obwohl ich weiß, dass etliche Musiker dazu neigen, den Bezug dazu zu verlieren, wenn es anfängt, sich wie Arbeit anzufühlen. In dem Maße, in dem ich jetzt involviert bin, weiß ich, was es bedeutet, das zu tun, was man liebt – im Guten wie im Schlechten. Dieser Weg hat mich viel gelehrt und wird das auch weiterhin tun. Die Begeisterung für diese Reise ist mehr als genug, um mich interessiert zu halten.“ Der Sänger verweist zurecht auf die weiterhin ansteigende Formkurve und Evolution von CURRENTS: „Jeder Song ist ein weiterer Schritt in der Entwicklung der Identität der Band, genauso wie er eine Repräsentation dessen ist, was wir zum Zeitpunkt seines Entstehens gefühlt haben“, sagt Brian. „Wie viele Bands tendieren wir zu einem bestimmten Sound, aber der einzige Weg dorthin ist es, die Musik zu machen, die wir hören wollen, und zwar in der ehrlichsten und vollständigsten Form, die wir erschaffen können. Unsere Songs spiegeln unsere kollektive Denkweise wider, denn das ist es, was es bedeutet, mit seinen Freunden Songs zu schreiben und als Gemeinschaft zusammenzuarbeiten. Es ist uns wichtig, die Dinge bis zu einem gewissen Grad konsistent zu halten, sowie zu versuchen, in einer negativen Schleife zu verharren, um weiterhin dunkle, negative Musik abliefern zu können. Wir haben ein gutes Gespür dafür, was wir gerne machen und was nicht. Deshalb bin ich für die Zukunft der Band zuversichtlich und dafür, dass wir ein gewisses Maß an Beständigkeit beibehalten und uns trotzdem so ausdrücken können, wie wir es brauchen.“

Für den Frontmann steht im Vordergrund, sich ungefiltert auszudrücken: „Wichtig ist mir, dass die Texte leidenschaftlich, authentisch und genau sind“, umreißt es Brian. „Das gelingt mir am besten, wenn ich das Gleichgewicht zwischen der Musik als Flucht und als Ventil für alles andere bewahre. In diesem Verständnis ist es wichtig, auch andere Dinge im Leben zu haben. Es hilft zudem, einen Gitarristen wie Chris in der Band zu haben, der für mich einer der besten Komponisten überhaupt ist. Er hält die Dinge frisch, so dass es zu einem Vergnügen wird, die Gedanken zu Papier zu bringen. Das Zusammenstellen der Texte und das Schreiben der Vocals ist für mich einer der besten Teile des Jobs. Außerdem kann ich das tun, was ich für richtig halte.“ Nachvollziehbare Lyrics, die Hörer:innen verstehen, strebt Brian nicht an: „Die Leute sind immer schnell dabei, Dinge aufzugreifen, von denen sie nicht dachten, dass sie es tun würden“, holt der Musiker aus. „Es ist verrückt, wie die Leute sich mit deiner Musik auf einer Ebene identifizieren, auf der sie das Gefühl haben, dich zu kennen. Allerdings denke ich, dass die Last des Verstandenwerdens auf einem selbst liegt. Als Sänger muss man die Leute nur dann dazu bringen, es zu verstehen, wenn man das wirklich will. Ich für meinen Teil suche nicht nach Bestätigung für meine Texte oder danach, dass die Leute verstehen, was ich in einem Moment fühle oder worüber ich singe. Ich möchte einfach so kreativ und authentisch wie möglich sein und dabei die richtige Atmosphäre beibehalten.“

CURRENTS tun sich schon selbst schwer damit, ihre Wirkung einzuordnen: „Jegliche Musik hat etwas Ungreifbares und Ätherisches, das man nicht erfassen kann“, so Brian. „Manchmal kann man ein objektives Gefühl für die eigene Leistung zufällig oder mit etwas geschultem Abstand erlangen. Gespräche mit Freunden und Fans, aber auch das Feedback im Internet, sind ziemlich hilfreiche Werkzeuge, um zu entschlüsseln, was die Leute an unserer Musik mögen. Wir bewegen uns am Puls dessen, was die Leute wollen, und es ist uns wichtig, damit in einem vernünftigen Rahmen in Kontakt zu bleiben. Doch jeder von uns hat seine Vorstellungen der Richtung, in die wir mit unseren Songs gehen könnten. Es geht uns darum, die beste, zufriedenstellendste dieser Richtungen herauszuholen. Diejenigen, die uns zuhören, sind dafür empfänglich. Das weiß ich. Deshalb habe ich das Gefühl, dass zwischen uns und den Zuhörern ein gutes Verständnis darüber besteht, was sich gut anfühlt.“ Davon, ein schwieriges drittes Album zu sein, war „The Death We See“ weit entfernt: „Das war einer der einfacheren Prozesse für uns“, bestätigt der Frontmann. „Das Team war sich darüber im Klaren, was wir wollen und wie wir es umsetzen. Als wir das Album zusammenstellten, hatten wir einen Zusammenhalt, der sonst nur schwer zu erreichen ist. Dabei hat es geholfen, die Vocals mit Chris in der Nähe unseres Zuhauses aufzunehmen. Es war das erste Mal, dass ich jede Nacht in meinem eigenen Bett schlafen konnte, während ich die Vocals für eine Platte eingesungen habe.“

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