CYSTECTOMY – Deprive To Hollowness

Dem Vernehmen nach sind CYSTECTOMY im Jahr 2020 mit dem Ziel gegründet worden, zu schauen, wie extrem und technisch die involvierten Musiker ihr Projekt treiben können. Gesagt, getan. Das dreiköpfige Line-up besteht aus Oscar Ortega (Strappado, Tortured), Randy Leung (Facelift Deformation) und Juan Pablo Flores (Reptilium). Die Band ist mit Mitgliedern aus Hong Kong, Spanien und Ecuador demnach international besetzt. Das Debüt „Deprive To Hollowness“ ist zweifelsohne kompromisslos und heftig angelegt. Handwerklich geht es präzise und anspruchsvoll zur Sache. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass CYSTECTOMY gute Songs abliefern oder ein Album, dass es lohnt, am Stück gehört zu werden. Das ist nicht so. Die Lieder entwickeln sich überraschenderweise berechenbar und weisen mitunter sogar Längen auf. Teils fehlt es an nachvollziehbaren Entwicklungssträngen, teils am einordnenden Rahmen, weshalb einzelne Tracks ins Nichts zu führen scheinen. Dem Trio gelingt es zudem nicht, die einzelnen Nummern des Albums voneinander abzugrenzen, was den bald einsetzenden Konzentrationsverlaust und Ermüdungseffekt verstärkt. „Deprive To Hollowness“ bietet viel Technik zum Selbstzweck, aber keine schlüssigen Songs. Das wird heutzutage aber selbst im extremen Brutal-Death erwartet. Man denke etwa an die Brutal-Tech-Bands aus dem Programm von Unique Leader und ihre Songwriting-Skills. Das Debüt von CYSTECTOMY überzeugt hingegen nicht.

(Comatose)