DAMOKLES – Nights Come Alive

Die Veröffentlichung des erstes Longplayers scheint von der Band seit der Gründung im Herbst 2019 strategisch clever vorbereitet worden zu sein. Immer wieder auffällige Singles, für die reichlich die Werbetrommel gerührt wurde. Dann zusätzliche Aufmerksamkeit durch ein Cover des Depeche Mode-Hits ,Never Let Me Down Again‘. Und schon gelangt man zu „Nights Come Alive“. Die zehn Tracks des Debüts wissen zu gefallen – sowohl jeder für sich als auch die Gesamtheit. Diese Unterscheidung ist wichtig, weil bei DAMOKLES keine zwei Songs gleich klingen. Stilistische Abwechslung und Herausforderungen durch sich verändernde Genre-Kombinationen scheinen den fünf Norwegern wichtig. Die Musiker aus Oslo bewegen wich zwischen (Post-)Hardcore, (Post-)Punk und Indie-Rock, streifen mitunter aber auch Mathrock, Noise und Screamo. Der Sound ist einer kontinuierlichen Transformation unterworfen, so dass man als Hörer zu keiner Zeit weiß, was als nächstes passieren wird. Unabhängig davon ist „Nights Come Alive“ als mal schroff, mal offen zugänglich zu charakterisieren und überdies als durchgängig spannend. Die norwegischen Debütanten laden ihre Tracks mit reichlich Emotionen und Leidenschaft auf, denn sie wollen Wirkung erzielen und in Erinnerung bleiben. Die gebotenen Hooklines und Gesänge beziehungsweise Refrains stützen diesen Eindruck. Nichtdestotrotz geht es auf der Platte bisweilen auch richtig abgefahren und verkopft zur Sache. Im Fall von DAMOKLES garantiert diese Mischung für Spannung und Auffälligkeit.

(Vinter)