Die Kalifornier setzen ihre Karriere unbeirrt und unaufhaltsam fort. Ganz gleich, wie herausfordernd die Umstände auch sein mögen, DANCE GAVIN DANCE finden stets einen Weg, Hindernisse zu überwinden und gestärkt aus jeder Situation hervorzugehen. In den vergangenen Jahren hat das Quartett aus Sacramento Ereignisse durchlebt, die für andere Bands wohl das Ende bedeutet hätten. Der frühere Bassist verstarb im Sommer 2022 mutmaßlich an einer Fentanyl-Überdosis, kurz darauf erschütterten schwere Missbrauchsvorwürfe gegen den damaligen Frontmann Tilian Pearson die Gruppe. Pearson ist inzwischen nicht mehr Teil des Line-Ups. Was auf „Jackpot Juicer“ noch als eine Übergangslösung angelegt war, hat sich mittlerweile gefestigt: Gitarrist Andrew Wells (bekannt auch durch Eidola) übernimmt auf „Pantheon“ die Clean-Vocals und führt die Band damit in eine neue Phase. DANCE GAVIN DANCE sind berühmt und berüchtigt dafür, eine musikalische Wundertüte zu sein. Sie verweben Stile und Einflüsse, die auf den ersten Blick kaum zusammenpassen, und schaffen daraus Songs, die gleichermaßen überraschen wie begeistern. Das elfte Studioalbum „Pantheon“ schlägt erneut Brücken zwischen Post-Hardcore, Mathrock, Screamo, Jazz, Fusion, R&B und Pop. Jeder Track steht für sich, getragen von freigeistiger Kreativität und dem unbedingten Willen, eingängige Ohrwürmer zu kreieren. Dabei agieren die Kalifornier mitunter komplexer und härter als auf den direkten Vorgängern, ohne jedoch die Balance zwischen Anspruch und Zugänglichkeit zu verlieren. Der Eingängigkeitswert von „Pantheon“ ist hoch, der Überraschungsfaktor noch höher. Und genau darin liegt die große Stärke des Albums. Es ist eine Platte voller Energie, Vielschichtigkeit und musikalischer Abenteuerlust, die man so schnell nicht aus der Hand legt. Kurzum: DANCE GAVIN DANCE beweisen einmal mehr, dass sie selbst aus widrigsten Umständen kreative Kraft schöpfen und ihre Karriere mit unerschütterlicher Konsequenz weiter vorantreiben.
(Rise)
