DARKEST HOUR – Perpetual I Terminal

„Godless Prophets & The Migrant Flora“, der bis dato letzte Longplayer von DARKEST HOUR, ist 2017 erschienen. Das Quintett aus Washington, D. C. meldet sich vergleichsweise spät aus der Corona-Zwangspause zurück, obwohl die Band während der Tour-freien Lockdowns einige Live-Formate an den Start gebracht hat, um die Umsatz-Ausfälle wenigstens partiell zu kompensieren. Was war noch? Lead-Gitarrist Mike „Lonestar“ Carrigan hat im Sommer 2020 seinen Hut genommen und wird nunmehr von Nico Santora (ex-Fallujah, ex-Suicidal Tendencies, ex-The Faceless) ersetzt. Ansonsten ist allem beim Alten. „Perpetual I Terminal“ markiert das zehnte Album seit der Band-Gründung im Jahr 1995. DARKEST HOUR halten ihrem spritzig und melodisch entwickelten Heavy Metal die Treue. Die Einflüsse aus dem Death- und Thrash-Bereich sind längst prägend, die frühere Core-Kante ist allenfalls noch zu erahnen. Das Quintett aus dem Nordwesten der USA entwickelt einen unterhaltsamen Mix aus melodisch unterlegten UpTempo-Parts, Headbang-Passagen, dichter Atmosphäre und handwerklicher Finesse. Anders ausgedrückt: auf „Perpetual I Terminal“ ist immer etwas los. DARKEST HOUR beschäftigen sich lose konzeptionell mit dem Dualismus von Überleben und Wiedergeburt. Das Themenfeld kann auf verschiedene Bereiche gemünzt werden, auch auf den bisherigen Werdegang der Band. Fest steht, dass sich die Gruppe stark zurückmeldet und aufzeigt, dass ihr Kreativpotenzial noch lange nicht ausgereizt ist. Spielwitz und Tatendrang sind vielmehr ungebrochen. Dazu gesellt sich eine reife Selbstverständlichkeit und kompositorische Virtuosität, die DARKEST HOUR zuvor noch nicht so konsequent ins Schaufenster gestellt haben. Tipp!

(MNRK Heavy)