Das Augsburger Dreiergespann kultiviert auf seinem ersten Longplayer vordergründig ein Understatement, mit dem es allerdings nicht lange durchkommt. Dass der Musik der Gruppe oftmals ein Post- vorangestellt wird, überrascht nicht. Die introvertierte oder repetitive Vorgehensweise prägt aber nicht die Gesamtheit des Schaffens der Süddeutschen. DAS FORMAT verstehen sich auch bestens darauf, in die Offensive zu gehen, zu lärmen und Druck aufzubauen. Mithilfe von Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang erreichen die Debütanten eine Mischung aus Noise- und Punk- und Indie-Rock mit einem latenten Shoegaze-Einschlag. Die Musiker sind ,Unzufrieden‘ und sehen im eigenen kreativen Schaffen ,Therapiestunden‘, die letztlich die ,Lösung‘ dafür sind, am Leben nicht zu verzweifeln. Die drei Titel lassen gut erahnen, dass es bei DAS FORMAT durchaus kopflastig bis hintergründig und selten eindeutig zugeht. Sonderlich komplex mutet das Vorgehen des seit 2022 aktiven Trios dabei nicht sein. Dennoch eröffnet sich ein Klang-, Bedeutungs- und Wirkungsrahmen, den man sich erarbeiten muss und der seine Absichten nicht nebenbei preisgibt. Den Augsburgern ist in ihrem Vorgehen und ihrer Inszenierung an maximaler Selbstbestimmung gelegen, weshalb sie in nahezu alle Aspekte rund um die Produktion und Umsetzung ihres selbstbetitelten Einstands eingebunden sind. Zum musikalischen Ansatz, der als ganzheitlich und selbstbewusst zu umreißen ist, passt das vortrefflich. DAS FORMAT wissen, was sie wollen und setzen ihre Absichten spannend und an sich bindend um.
(PaulaPaulPlatten)