Was als Open-Air-Projekt auf der Freilicht im Harburger Stadtpark begann, wurde zur Initialzündung ganz eigenes Genre: Horror auf der Bühne.
Doch dann der Schock: Am 9. März 2025 brannte das Theater in Harburg vollständig aus. Die Räume, Technik, Requisiten – alles vernichtet. Auch die Wohnung von Henriks und Arikan wurde Opfer der Flammen. Drei Monate lang war das Leitungsteam obdachlos. Und doch blieb das Theater nicht still.Dank einer unerschütterlichen Community, beherztem Engagement des Ensembles und kreativer Ausdauer fand das Miskatonic Theater Unterschlupf in Hamburgs Szeneviertel Sternschanze – dauerhaft im Haus 73 und mit Gast-Produktionen im Hamburger Sprechwerk.
Und der Output? Ungebrochen. Nach der Exil Eröffnungsproduktion „Die Musik von Erika Zann“ laufen gerade die Vorbereitungen für den großen Horror Musical Sommer auf Hochtouren. H.P. Lovecrafts „Die Träume im Hexenhaus“ und das Frankenstein-Musical „Frankenstein: Mary Shelleys Monster“ beweisen: Die Flamme des Horrors brennt weiter.
Neben den Inszenierungen bietet das Miskatonic Theater auch interaktive Donnerstagsformate wie das Horror-Game-Show-Format „Dreadnight“, die Comedy-Spielshow „Pitch Perfect“, das Pen & Paper Format „Demokraten & Dragons“ mit gewählten Vertreter*innen aller demokratischen Fraktionen die sich trauen (die CDU bislang nicht), oder internationale Horror-Kurzfilmslams. Alles, was das Herz einer jungen, genre-affinen Zielgruppe höherschlagen lässt.
“Wir sind das einzige Theater, bei dem das Publikum nach einer Vorstellung Memes bastelt und sie auf Discord postet”, sagt Nisan Arikan. Lars Henriks ergänzt: “Unser Theater ist eine Mischung aus Lovecraft, Punkrock und Impro. Wir sind nicht subventioniert, aber dafür sehr lebendig.”
